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Neue Ausstellung zu Museums-Schädlingen beginnt in Wien

Abgenagte Schuhe, zerbissenes Parkett aus Schloss Schönbrunn – in Wien startet eine merkwürdige Wanderausstellung. Nicht die Perfektion, sondern der Schaden ist dabei das Sehenswerte.

In Wien eröffnet am Mittwoch eine ungewöhnliche Ausstellung zum Thema Schädlinge in Museen. Unter dem Motto “Hier nagt nicht nur der Zahn der Zeit” zeigt das Naturhistorische Museum (NHM) über mehr als drei Monate historische Artefakte und Präparate, die von Brotkäfern, Silberfischen und anderem Ungeziefer bearbeitet wurden. Nach dem Auftakt in Wien soll die Sammlung als Wanderausstellung auch in anderen europäischen Städten gezeigt werden.

Abgenagte Fellschuhe, ein zerbissenes Stück Parkett aus dem Schloss Schönbrunn und halb zerfressene Geldscheine – die Ausstellungsstücke, die laut einem Bericht des ORF zu sehen sein werden, sind nichts für schwache Nerven. Der Ausstellung ging ein dreijähriges Forschungsprojekt zu dem Thema voraus. Dabei ging es laut NHM auch um die Frage, wie sich der Klimawandel auf schädliche Insekten und Pilze in Museen auswirkt.

“Im Vergleich zu privaten Wohnungen gestalten sich die Herausforderungen in Museen ungleich größer”, heißt es vom NHM. Auch in Deutschland und anderen europäischen Ländern gewann das Thema Schädlingsbekämpfung in Kultureinrichtungen in den vergangenen Jahren zunehmend an Bedeutung. Im Fokus stehen heute vor allem Methoden, um Kunst-, Kultur- und Naturobjekte giftfrei vor der Zerstörung zu bewahren.