Der deutsche Beitrag „Ungeduld des Herzens“ von Lauro Cress ist beim 22. Neiße Filmfestival am Samstagabend im polnischen Zgorzelec als bester Spielfilm ausgezeichnet worden. Der Film nach dem Roman von Stefan Zweig (1881-1942) erhielt den mit 10.000 Euro dotierten Hauptpreis. Die deutsch-polnisch-tschechisch besetzte Jury erklärte zur Begründung, das Werk ermögliche „die Teilnahme an einem zutiefst bewegenden und beinahe mystischen Prozess der Suche nach Zugehörigkeit“ und öffne den Raum für Reflexionen.
Insgesamt wurden elf „Neiße-Fische“ als Auszeichnungen im Gesamtwert von 27.000 Euro verliehen, unter anderem auch für die besten Dokumentar- und Kurzfilme, die Publikumslieblinge sowie für die beste darstellerische Leistung und ein Spezialpreis, der sich kulturellen wie ethnischen Unterschieden und Gemeinsamkeiten widmete. Seit Dienstag wurden im Dreiländereck zwischen Deutschland, Polen und Tschechien in 19 Kinos und Kulturstätten mehr als 100 Arbeiten präsentiert. Zum Abschluss des Festivals am Sonntag wurden alle Preisträgerfilme noch einmal gezeigt.
Das 23. Neiße Filmfestival findet vom 26. bis 31. Mai 2026 statt. Das Festival in der Dreiländerregion gibt es seit 2004 jedes Jahr im Mai. Neben den Wettbewerben spiegeln drei Länderreihen das aktuelle Filmschaffen in Polen, Tschechien und Deutschland wider. Die Reihe „Regionalia“ präsentiert sorbische Filme sowie Beiträge und Geschichten aus der Region.