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Naturschützer rufen zur Kiebitz-Zählung auf

Der Naturschutzbund Thüringen (Nabu) ruft zur Zählung von Kiebitzen im Freistaat auf. Mit der Aktion solle mehr über die bedrohte Art in Erfahrung gebracht werden, teilte der Umweltverband am Freitag in Jena mit. Der auffällige Vogel sei in Thüringen vom Aussterben bedroht. Die Federführung der Zähl-Aktion hat der Ostthüringer Ornithologe Klaus Lieder.

Derzeit seien Kiebitze in der Landschaft gut wahrzunehmen, erklärte der Vogel-Experte. Sie brüteten vor allem in offenen, flachen Landschaften auf Wiesen und Weiden oder auf Ackerflächen. Bereits seit März könnten die Vögel bei ihren spektakulären Balzflügen beobachtet werden. Besonders auffällig seien die Männchen, die im Flug das namensgebende „Ki-witt“ riefen.

In Thüringen liegt ihr Verbreitungsgebiet laut Nabu derzeit schwerpunktmäßig im Grabfeld, in der Werraaue, in der Unstrut-, Gera- und Helmeaue sowie im Altenburger Land. Als typischer Vogel der Agrarlandschaft seien die Bestände infolge der intensiven Landnutzung zuletzt stark zurückgegangen. So führten eine frühe Wiesenmahd, landwirtschaftliche Arbeiten zur Brutzeit, Entwässerungen und Grundwasserabsenkungen dazu, dass der einst häufige Feld- und Wiesenvogel seinen Lebensraum verliere.

Mit den Daten solle herausgefunden werden, wo überall in Thüringen Kiebitze brüten und wie ihre Bedingungen vor Ort seien, sagte Lieder. Deshalb sei es wichtig, neben der Lage der Brutplätze auch Angaben zur Art der Bewirtschaftung zu machen. Wichtig sei dabei, die Vögel nicht zu stören. Die schwarz-weiß gefärbten, etwa taubengroßen, Vögel könnten von öffentlichen Wegen aus beobachtet werden.