Der mutmaßliche Täter des Messerangriffs in Bielefeld ist in Heiligenhaus im Kreis Mettmann festgenommen worden. Zeugenhinweise hätten zu dem Fahndungserfolg geführt, erklärten Polizei und Staatsanwaltschaft Bielefeld. Polizisten eines Spezialeinsatzkommandos durchsuchten den Angaben zufolge in Heiligenhaus mehrere Objekte. Gegen 23 Uhr sei der Mann festgenommen worden. Er habe Widerstand geleistet und sei bei der der Festnahme leicht verletzt worden.
Es handle sich bei dem Mann eindeutig um den gesuchten Tatverdächtigen, erklärten die Ermittlungsbehörden. Der gebürtige 35-jährige Syrer aus Harsewinkel sollte im Laufe des Tages dem Haftrichter vorgeführt werden. Zu den Motiven für die Tat machte die Polizei weiterhin keine Angaben. Medienberichten zufolge gehen die Ermittler unter anderem Hinweisen auf Kontakte in die islamistische Szene nach.
Tatverdächtiger hat befristete Aufenthaltserlaubnis
Er lebte in einer Unterbringungseinrichtung in Harsewinkel im Kreis Gütersloh. Am frühen Sonntagmorgen soll er eine Gruppe junger Menschen vor einer Bar mit einer Stichwaffe attackiert haben und dann geflüchtet sein. Fünf junge Menschen wurden verletzt, vier von ihnen schwer. Inzwischen schwebt niemand mehr in Lebensgefahr. Die Polizei ging zunächst von einem versuchten Tötungsdelikt aus, eine Mordkommission übernahm die Ermittlungen.
Der mutmaßliche Täter ließ nach Polizeiangaben am Tatort eine Tasche zurück, in der sich Personaldokumente sowie eine Flasche mit der nach Benzin riechenden Flüssigkeit befanden. Nach Medienberichten soll der Mann die jungen Menschen mit einem Messer und einer weiteren Stichwaffe angegriffen haben.
Angreifer reiste über Türkei nach Europa
Das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge hatte dem Tatverdächtigen nach Angaben der der nordrhein-westfälischen Landesregierung im Dezember 2023 den Aufenthaltsstatus des subsidiären Schutzes erteilt. Er erhielt von der Ausländerbehörde des Kreises Gütersloh demnach eine befristete Aufenthaltserlaubnis bis Februar 2027. Er sei nach aktueller Informationslage über die Türkei nach Europa eingereist, erklärte Flucht- und Integrationsministerin Josefine Paul (Grüne).