Bis in die 80er Jahre ging im katholischen Polen mindestens jeder zweite Katholik zum Gottesdienst. Damit ist es lange vorbei im Herkunftsland des Wojtyla-Papstes. Von deutschen Verhältnissen ist Polen aber noch entfernt.
Nach einem historischen Tiefstand im Corona-Jahr 2021 ist in Polen die Zahl der Gottesdienstbesucher 2022 leicht gestiegen. Wie das nationale Statistikinstitut der katholischen Kirche (Dienstag) in Warschau mitteilte, gingen im vergangenen Jahr 29,5 Prozent der Katholiken sonntags zur Messe. 2021 waren es 28,3 Prozent gewesen.
Das Ergebnis der jüngsten Zählung der Gottesdienstbesucher von Oktober liegt noch nicht vor. In Polen nehmen deutlich mehr Katholiken an Gottesdiensten teil als in Deutschland. In der Bundesrepublik gingen 2022 nach Angaben der Deutschen Bischofskonferenz 5,7 Prozent der Kirchenmitglieder zum Gottesdienst. In Polen zählte die Kirche im Rekordjahr 1987 noch 53,3 Prozent Messbesucher. Seither sank die Zahl fast kontinuierlich; seit 2013 liegt sie stets unter 40 Prozent.