Nach der knappen Ablehnung eines zweiten Nationalparks in Nordrhein-Westfalen per Bürgerentscheid fordert der Naturschutzbund (Nabu) NRW von der Landesregierung mehr Einsatz für den Artenschutz. Der gescheiterte Prozess zur Schaffung eines Nationalparks müsse „ein Weckruf“ sein, um die Umsetzung von mehr Natur- und Wildnisflächen in NRW energisch voranzutreiben, forderte die Vorsitzende Heide Naderer am Dienstag in Düsseldorf. Etwa 45 Prozent der Tier-, Pilz- und Pflanzenarten in NRW stehen auf der „Roten Liste“ und sind damit gefährdet, vom Aussterben bedroht oder bereits ausgestorben.
Der Nabu NRW hält mehrere Schritte für notwendig, um gegen den „alarmierenden Artenverlust“ vorzugehen: Wichtig sei etwa die Einrichtung eines Wildnisnetzwerks aus großen Wildnisgebieten und kleineren Waldflächen mit natürlicher Entwicklung. Es solle zwei Prozent der Landesfläche umfassen, um internationale Biodiversitätsschutz-Vereinbarungen einzuhalten. Durch einen Biotopverbund, der diese Gebiete vernetze, könne die Artenvielfalt gefördert werden. Zudem müssten bisherige Prozessschutzflächen ergänzt und eine unkontrollierte Ausweitung von Gewerbegebieten durch Steuerung des Landes vermieden werden.