Auch 100 Jahre nach dessen Geburt ist der Humor des Komikers Loriot nach Ansicht der Karikatur-Museumsdirektorin Eva Jandl-Jörg noch immer zeitlos. „Weil er Dinge herausarbeitet, die nicht verloren gehen“, sagte die Direktorin des Wilhelm Busch Museums für Karikatur und Zeichenkunst in Hannover der „Hannoverschen Allgemeinen Zeitung“ (Freitag): „Vor allem die eigenen Schwächen, die jeder von sich kennt.“
„Loriot“ alias Bernhard-Viktor Christoph-Carl („Vicco“) von Bülow wurde am 12. November 1923 in Brandenburg an der Havel geboren. Berühmt wurde er vor allem durch seine von Radio Bremen produzierten TV-Sketche. Doch auch als Zeichner wurde er mit seinen Figuren bekannt, deren Markenzeichen Knollennasen sind.
Auch in Österreich sei er präsent, sagte die aus dem Nachbarland stammende Museumsdirektorin. „’Berta das Ei ist hart’, das fällt mir ziemlich oft ein. Das hat sich eingebrannt.“ Aus Sicht der Österreicher zeige Loriot den typischen Deutschen: „Piefig, steif, spießig und sehr beamtig.“
Doch erkenne sie auch eigene Schwächen in seinen Figuren wieder, sagte die Museumsdirektorin. „Ich finde mich in den pedantischen Herren wieder. Das bin ich.“ Sie lege Wert darauf, dass Menschen, Tiere und Material pfleglich behandelt werden. Doch habe sie „Gott sei Dank auch einen Hang zur Selbstironie“.
Das Busch Museum gehört zu den wichtigsten Karikatur-Museen in Deutschland. Es verfügt über eine international bedeutende Sammlung satirischer Zeichenkunst mit Werken von Wilhelm Busch (1832-1908) sowie weiterer bekannter Karikaturisten wie Tomi Ungerer, Jean-Jacques Sempé oder Ronald Searle. Auch einen kleinen Bestand an Werken von Loriot hat es in der Sammlung.