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Ausstellung thematisiert 80 Jahre alte Ausstellungen zur NS-Besatzung

Das Deutsche Historische Museum (DHM) zeichnet ab 24. Mai in einer Schau die Geschichte von sechs Ausstellungen über die NS-Zeit nach. Erstmals zu sehen waren die Ausstellungen zwischen 1945 und 1948 in London, Paris, Warschau, Liberec und Bergen-Belsen, wie das Museum am Mittwoch in Berlin mitteilte. Der Titel der Schau lautet „Gewalt ausstellen: Erste Ausstellungen zur NS-Besatzung in Europa, 1945-1948“.

Zu sehen ist unter anderem die Londoner Ausstellung „Die Lager des Schreckens“, die am 1. Mai 1945 eröffnete. Diese zeigte damals erste Fotos aus kurz zuvor befreiten Konzentrationslagern. Zudem werden laut Museum die damaligen Wanderausstellungen „Hitlers Verbrechen“ (Frankreich 1945), „Warschau klagt an“ (Polen 1945), „Gedenkstätte der Nazibarbarei (Tschechien 1946), “Unser Weg in die Freiheit„ (Bergen-Belsen 1947) sowie “Märtyrertum und Kampf” (Polen 1948) aufbereitet.

In der frühen Nachkriegszeit waren nach Angaben des Museums Ausstellungen das Mittel der Wahl, um die deutschen Gewaltverbrechen einem breiten Publikum zu vermitteln. Die Schauen in Ost- und Westeuropa hätten Hunderttausende Menschen angezogen und eine jeweils eigene Geschichte von Krieg und Besatzung erzählt. Mit dem beginnenden Kalten Krieg fanden die Ausstellungen ein Ende und gerieten in Vergessenheit.

Während des Zweiten Weltkriegs lebten den Angaben zufolge etwa 230 Millionen Menschen in heute 27 Ländern unter deutscher Besatzung. Die Ausstellung entstand in Zusammenarbeit mit dem Dokumentationszentrum „Zweiter Weltkrieg und deutsche Besatzung in Europa“. Sie ist bis zum 23. November zu sehen.