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Museum Karlshorst sieht Kontakt mit russischen Stellen gefährdet

Das Kapitulations-Museum in Berlin-Karlshorst sieht die Zusammenarbeit mit russischen Partnern gefährdet. Nachdem die russische Regierung die Deutsche Gesellschaft für Osteuropakunde (DGO) zur „unerwünschten Organisation“ erklärt habe, seien auch die russischen Mitglieder des Trägervereins mittelbar mit Sanktionen bedroht, erklärte Museumsdirektor Jörg Morre am Freitag in Berlin. Konkret gehe es um das Außen-, Verteidigungs- sowie Kulturministerium der Russischen Föderation, das Staatliche Historische Museum, das Zentrale Museum der Streitkräfte und das Museum des Sieges in Moskau.

Hintergrund ist die Mitgliedschaft des Museums Berlin-Karlshorst in der DGO. Die Arbeit der DGO sei wichtige Basis der vor mehr als 30 Jahren begonnenen Zusammenarbeit mit Institutionen in Russland, Belarus und der Ukraine, sagte Morre.

Am 14. Februar erklärte den Angaben zufolge die russische Regierung die DGO zur „unerwünschten Organisation“. Damit seien künftig alle mit Strafen bedroht, die in Kontakt mit der DGO treten, sagte Morre. Mit der Erklärung setze die russische Regierung ihren Weg fort, den gewachsenen Austausch über Geschichte, Kultur und Gesellschaft zwischen Deutschland und Russland aufzukündigen.

Die Einrichtung firmierte lange als Deutsch-Russisches Museum. Das Haus ist der historische Ort des Kriegsendes in Europa. In dem Gebäude unterzeichnete die Wehrmachtsführung vor Vertretern der Sowjetunion, der USA, Großbritanniens und Frankreichs am 8. Mai 1945 die bedingungslose Kapitulation. 2022 war die Einrichtung zum ursprünglichen Namen „Museum Berlin-Karlshorst“ zurückgekehrt.