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Münsterbauverein startet Projekt zur Erforschung des Klimawandels

Am Ulmer Münster nagt nicht nur der Zahn der Zeit, auch der aktuelle Klimawandel macht dieser großen Kirche zu schaffen. Deshalb sollen jetzt die Folgen des Klimawandels auf das historische Münster in einem breit angelegten Projekt erforscht werden, wie die Chefin der Münsterbauhütte, Heidi Vormann, am Montagabend beim Festgottesdienst zum 100. Jubiläum des Münsterbauvereins ankündigte.

Diese Analyse solle der „nachhaltigen Bewahrung“ der größten protestantischen Kirche in Deutschland dienen. Für den Erhalt des Münsters sei der Münsterbauverein, der auch das Klimaprojekt fördert, eine „unverzichtbare Säule“, betonte Vormann. Der Verein hat nach eigenen Angaben allein seit dem Jahr 2000 nahezu elf Millionen Euro zu den Erneuerungs- und Sanierungsarbeiten im und am Münster beigesteuert.

Wie der Ulmer Oberbürgermeister Martin Ansbacher (SPD) hervorhob, hat das Münster eine überkonfessionelle Bedeutung und sei Wahrzeichen und Heimat für die gesamte Stadt. Wenn ein Mensch aus Ulm von einer Reise zurückkomme und das Münster sehe, fühle er sich wieder zu Hause. Daraus erwachse auch die Verpflichtung, das Münster für die nachfolgenden Generationen zu bewahren, wofür der Münsterbauverein einen bedeutenden Beitrag leiste.

Als zukünftige Aufgaben für den Verein nannte Michael Supritz, zuständig für die Öffentlichkeitsarbeit, bei einer Pressekonferenz vor dem Gottesdienst insbesondere die Unterstützung der nötigen Sanierungsarbeiten im Hauptschiff des Münsters. Im März 2023 waren Verputzstücke herabgestürzt, seitdem sind Teile des Münsters für Besucher gesperrt.

Neben dem Erhalt des Gebäudes liegt dem Verein besonders am Herzen, auch die nachkommenden Generationen mit dem Münster, seiner Bedeutung und seiner Geschichte vertraut zu machen, erklärte der Vereinsvorsitzende Eduard Schleicher. Diesem Ziel dient auch ein Bollerwagen mit kirchenpädagogischen Angeboten für Kinder, der Oberbürgermeister Ansbacher am Ende des Gottesdienstes übergeben wurde. Zu den Materialien gehören Anregungen für Rollenspiele oder Erklärkarten.

Bei dem Empfang nach dem Gottesdienst, zu dem als Gast auch der württembergische Landesbischof und frühere Ulmer Dekan Ernst-Wilhelm Gohl gekommen war, übernahmen Mitarbeiter der Münsterbauhütte in ihren traditionellen Zunftwesten den Ausschank. (1087/13.05.2025)