Artikel teilen:

Mit Hund oder Katze auf Reisen – Was zu beachten ist

Wer ein Tier hat und verreisen will, steht vor vielen Fragen: Sollte Dackel Waldi mit nach Mallorca fliegen? Hat Katze Putzi Lust auf eine Autofahrt in den Bayerischen Wald? Oder ist Urlaub nur für Menschen ein Vergnügen, nicht aber für ihre tierischen Lieblinge?

„Ob ein Tier auf eine Reise mitgenommen werden kann, hängt ganz individuell vom jeweiligen Tier und auch vom Reiseziel ab“, sagt Nadia Wattad vom Deutschen Tierschutzbund in Bonn. Eine Reise mit Hund sei im klimatisierten Auto möglich, sofern das Tier ans Autofahren gewöhnt ist. Allerdings vertrügen bestimmte Hunderassen Hitze nur schlecht und sollten nicht in sehr heiße
Länder mitgenommen werden.

Die Tierschutzorganisation „Vier Pfoten“ in Hamburg empfiehlt, beim Autofahren Pausen zu machen, um den Hund zu füttern, ihm Wasser anzubieten oder Spaziergänge mit ihm zu machen. Außerdem gilt laut Sabrina Karl, Heimtier-Expertin bei „Vier Pfoten“: „Lassen Sie Ihren Hund an warmen Tagen ab 20 Grad Außentemperatur niemals unbeaufsichtigt im Auto zurück – selbst wenn der Wagen im Schatten parkt.“

Auch die Bahn kann laut Karl für Hunde ein geeignetes Transportmittel sein – sofern die Reise außerhalb der Stoßzeiten erfolge. Die Expertin rät zudem: „Wenn der Hund noch keine Übung im Zugfahren hat, sollte man rechtzeitig ein paar Trainingseinheiten einbauen, damit der Hund sich langsam daran gewöhnt.“ Ein Maulkorb sei mitzuführen und bei Aufforderung anzulegen.

Vom Flieger rät Karl ab: „Flugreisen sind für einen Hund nicht empfehlenswert und für das Tier immer eine große Belastung.“ Insbesondere, wenn der Hund nicht mit in der Passagierkabine fliegen darf, sondern im Laderaum untergebracht werden muss, sollten Tierhalterinnen und -halter „ganz genau abwägen, ob man seinem Hund diesen Stress zumuten will“.

Ganz anders sieht es bei Miezi und Mausi aus: Katzen seien „standorttreu“ und sollten „besser zuhause betreut werden“, sagt Nadia Wattad. Kleintiere sollten „grundsätzlich nicht mitreisen“. Wattad rät dazu, einen Tiersitter innerhalb des Familien- oder Freundeskreises zu suchen, „da hier bereits ein Vertrauensverhältnis besteht und der- oder diejenige das Tier bestenfalls schon kennt“.

Wer sich für eine Urlaubsreise mit Tier entscheidet, muss laut Wattad gesetzliche Vorschriften beachten. Innerhalb der EU gelte beispielsweise, dass Hunde und Katzen mit einem Mikrochip gekennzeichnet sein und über eine gültige Tollwutimpfung verfügen müssen. Beides müsse im mitzuführenden EU-Heimtierausweis dokumentiert sein.

Keine Alternative ist es, sein Tier auszusetzen. Sven Fraaß, Sprecher des Hamburger Tierschutzvereins, mahnt: „Das Aussetzen ist nicht nur eine Ordnungswidrigkeit oder gar eine Straftat“, sondern „auch eine unnötige, grausame Tat“.