Das Konzept von Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) für eine feministische Außenpolitik stößt auf ein geteiltes Echo. Der bayerische Ministerpräsident Markus Söder (CSU) kritisierte, es handle sich um ein „unverständliches Konzept“. „Außenpolitik heißt Diplomatie, nicht Mission. Wenn man nur noch versucht, die Welt zu missionieren, dann wird man am Ende recht einsam dastehen“, sagte der CSU-Politiker der Mediengruppe Bayern.
Seiner Ansicht nach sei Baerbocks Plan, „durch die Welt zu reisen und allen anderen zu erzählen, was sie zu tun und zu lassen haben, zum Scheitern verurteilt“, sagte Söder. Hingegen begrüßte der außenpolitische Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion, Nils Schmid, die Pläne für eine stärkere Ausrichtung der deutschen Außenpolitik an den Belangen von Frauen und Minderheiten. „Das finden wir gut und das unterstützen wir“, sagte Schmid den Zeitungen der Funke Mediengruppe.
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— Außenministerin Annalena Baerbock (@ABaerbock) February 18, 2023
„Wir wissen, dass in vielen Konflikten Frauen nicht nur die Hauptleidtragenden sind, sondern auch einen wichtigen Beitrag zur Lösung von Konflikten leisten können“, erklärte der SPD-Politiker. In der Sache sei das Vorhaben der Außenministerin völlig unstrittig. „Das Wichtige wird die Umsetzung sein“, betonte Schmid.
Zuvor war bekannt geworden, dass Baerbock ein 41-seitiges Entwurfspapier mit dem Titel „Leitlinien feministischer Außenpolitik“ hat erarbeiten lassen. Einem „Spiegel“-Bericht zufolge will die Außenministerin zudem eine Botschafterin für feministische Außenpolitik ernennen. Die Leitlinien seien „als Arbeitsinstrument des Auswärtigen Amts gedacht“, hieß