Das katholische Hilfswerk Missio München sorgt sich nach dem Einmarsch von Islamisten in Aleppo um die Menschen in der nordsyrischen Stadt. Nach dem Abzug der Regierungstruppen sei nicht nur die öffentliche Wasser-, Strom- und Internetversorgung abgestellt worden, teilte Missio München am Mittwoch unter Berufung auf seine syrische Partnerorganisation „Christian Hope Centers“ mit. Vor allem der christlichen Minderheit stehe eine unsichere Zukunft bevor, befürchtet das Hilfswerk.
Die Preise für Lebensmittel in Aleppo seien in den vergangenen Tagen bereits drastisch gestiegen. „Noch gibt es Brot“, sagte Garabed Avedisian von „Christian Hope Centers“ laut der Mitteilung. Aber wenn die Blockade der Zufahrtsstraßen durch die Assad-Regierung bestehen bleibe und weiter die gesamte Stadt bombardiert werde, „wird es bald nicht mehr genug für alle sein“. Aktuell gelinge es noch, mittellose Familien in Aleppo zu versorgen. Wie lange man noch „unter dem Radar der Islamisten“ bleiben könne, sei unklar.
Auch die Organisation „Päpstliche Mission im Nahen Osten“ im benachbarten Libanon glaubt nicht, dass Christen sich unter den Islamisten weiter frei bewegen können – auch wenn diese das versprochen hätten. Missio-Präsident Monsignore Wolfgang Huber forderte die weltweite Solidargemeinschaft der Christen zur Mithilfe auf: „Der Plan der Extremisten, die Existenz von Christinnen und Christen an einem ihrer Urorte im Orient auszuzehren, hat einen neuen traurigen Höhepunkt erreicht.“ (00/3856/04.12.2024)