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missio begrüßt erleichterte Visa-Vergabe für Jugendaustausch

Das Internationale Katholische Missionswerk missio Aachen lobt Fortschritte bei der Visa-Vergabe für den internationalen Jugendaustausch. Das Auswärtige Amt habe positiv auf einen Appell reagiert, solche Jugendbegegnungen einfacher zu ermöglichen, teilte missio am Montag in Aachen mit.

“Noch im vergangenen Jahr mussten wir öffentlich protestieren, weil die Deutsche Botschaft in Nairobi eine Begegnung zwischen jungen Menschen aus Kenia und Deutschland verhinderte, da den Partnerinnen und Partnern die Visa verweigert wurden”, erklärte missio-Präsident Dirk Bingener. “Jetzt hat Berlin uns über neue ergänzende Kriterien für die Visavergabe informiert.” Gemeinsam mit missio hatten sich der Bundesjugendring, der Bund der Deutschen Katholischen Jugend und die Naturfreundejugend Deutschland für eine Veränderung der Visa-Praxis eingesetzt.

Zentraler Punkt bei den neuen zusätzlichen Kriterien betreffen den Angaben zufolge Informationen zum “Rückkehrwillen”. Bisher wurde der Rückkehrerwille von jungen Menschen aus dem Ausland laut missio oft daran festgemacht, ob sie eine familiäre oder materielle Verwurzelung, also Ehepartner, eigene Kinder oder eben finanzielle Ressourcen nachweisen konnten. “Dies war für viele nicht möglich, weil es nicht ihrer Lebensphase entsprach”, so Bin-gener.

Neu hinzu gekommen seien deshalb jetzt “Nachweise zur immateriellen Verwurzelung”. Gemeint seien damit Referenzen zum Beispiel über ehrenamtliches Engagement oder aktive Mitgliedschaften in Vereinen sowie Kirchengemeinden, heißt es in dem Papier des Auswärtigen Amts, das künftig den Auslandsvertretungen als Hilfestellung dienen soll.

“Genau um solche jungen Menschen geht es missio, die sich beispielsweise in Afrika in Kirchengemeinden engagieren und dort ja auch verwurzelt sind”, erläutert der missio-Präsident. Ob die ergänzenden Kriterien den internationalen Jugendaustausch auch in der Praxis erleichtern, werde sich in den kommenden Wochen zeigen.