Nach den in der vergangenen Woche verbreiteten Vorwürfen gegen eine Freiburger Kita, dort würden Kinder missbraucht, haben Polizei und Staatsanwaltschaft über ihre Ermittlungen informiert. Demnach gebe es „keinerlei tatsächliche Anhaltspunkte“ für die Anschuldigungen, heißt es in einer gemeinsamen Mitteilung vom Freitag.
In sozialen Medien war behauptet worden, die Leitung der städtischen Kita übergebe anvertraute Kinder fremden Männern. Die Männer stellten die Kleinen anderen zum Missbrauch zur Verfügung und brächten sie anschließend wieder zurück. Der Post hatte sich schnell im Netz verbreitet und zu einem Aufruf geführt, den Leiter der Kita zu töten. Dazu wurde ein Foto des Mannes gestellt.
„Die Anschuldigungen entsprechen nicht der Wahrheit“, heißt es von Polizei und Staatsanwaltschaft. Es habe zwar im Frühjahr 2024 ein Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts des schweren sexuellen Missbrauchs und der Körperverletzung von Kindern gegeben. Dabei sei es aber um zwei Bedienstete und nicht um den Leiter gegangen. Die umfangreichen Ermittlungen hätten dann keine tatsächlichen Anhaltspunkte ergeben, weshalb das Verfahren im Mai eingestellt worden sei. Nach der Einstellung habe die Kindertagesstätte die Abgabe einer Unterlassungserklärung gegen eine Mutter erwirkt, da sie die Vorwürfe weiterhin verbreitet haben soll.
Zu den Falschbehauptungen im Netz wird nun neu ermittelt. Es liegen laut der Mitteilung mehrere Strafanträge Betroffener vor. Dabei gehe es um Verleumdung, üble Nachrede und den öffentlichen Aufruf zu Straftaten. Die Stadt Freiburg hatte schon vor einer Woche mitgeteilt, die Vorwürfe gegen die Kita seien „komplett aus der Luft gegriffen“. (1858/16.08.2024)