Venezuela steht vor einem machtpolitischen Showdown. Sollte Präsident Maduro an der Staatsspitze bleiben, erwarten Helfer aus Deutschland nichts Gutes. Sie richten auch einen Appell an die Bundesregierung.
Die Hilfsorganisation Misereor befürchtet eine Verschlechterung der Lage der Bevölkerung in Venezuela nach der voraussichtlichen erneuten Amtsvereidigung von Präsident Nicolas Maduro. Das Leid der Menschen in Venezuela werde sich “in dramatischer Weise fortsetzen”, warnte der Geschäftsführer das katholischen Hilfswerks, Bernd Bornhorst, am Freitag. Man fürchte gemeinsam mit Partnerorganisationen einen weiteren Exodus der Bevölkerung in die Nachbarländer und eine weitere Verschlechterung der humanitären Situation in dem südamerikanischen Land.
In Venezuela tobt seit der Präsidentschaftswahl im Juli ein Machtkampf zwischen dem bisherigen Amtsinhaber Maduro und dem mutmaßlichen Wahlsieger Edmundo Gonzalez. Beide wollten sich am Freitag als Präsident vereidigen lassen. Gonzalez hielt sich zuletzt im spanischen Exil auf. Für den Fall seiner Rückkehr hat Maduro ihm angedroht, ihn sofort festnehmen zu lassen.
Misereor-Geschäftsführer Bornhorst appellierte an die deutsche Regierung, humanitäre Hilfe für die venezolanischen Geflüchteten in den Nachbarländern wie auch für die im Land gebliebene Bevölkerung zu leisten. Zudem solle sich die Bundesregierung für die Freilassung des Menschenrechtlers und Leiters der Misereor-Partnerorganisation Espacio Publico, Carlos Correa, sowie die Freilassung weiterer politischer Gefangener einsetzen. Correa sei jüngst durch staatliche Akteure entführt worden.