Trauer in Rheinland-Pfalz und Ruanda: Eine Gewaltorgie fordert vor 30 Jahren in dem afrikanischen Land Hunderttausende Opfer. In Mainz und weiteren rheinland-pfälzischen Orten soll eine Aktion daran erinnern.
Am Sonntag sind alle Landesbehörden in Rheinland-Pfalz dazu aufgerufen, die Flagge Ruandas in Gedenken an die vielen Toten der Gewalttaten vor 30 Jahren zu hissen. In tiefer Verbundenheit mit dem Partnerland gedenke Rheinland-Pfalz der Opfer dieses Genozids, teilte die Staatskanzlei am Donnerstag in Mainz mit. Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) sei aktuell in Ruanda und nehme dort an den offiziellen Gedenkveranstaltungen in Kigali teil.
Im April 1994 begann in dem afrikanischen Land eine Gewaltwelle. Hunderttausende Menschen wurden binnen Wochen ermordet, vor allem Angehörige der Volksgruppe der Tutsi. “Rheinland-Pfalz und Ruanda stehen in Zeiten des Friedens ebenso zusammen wie bei der niemals endenden Trauer und der Erinnerung an die unfassbaren Gräueltaten”, erklärte Dreyer. Die Aufarbeitung des Völkermords und das Bemühen der Menschen in Ruanda um eine friedliche und versöhnliche Zukunft sei ebenso beeindruckend wie der Wiederaufbau und die Fortschritte des Partnerlandes in vielen Zukunftsbereichen.
“30 Jahre später leben in Ruanda sehr viele Menschen, die erst nach 1994 geboren wurden. Diese Generation kennt den Genozid nur aus Erzählungen in ihren Familien”, schilderte die Ministerpräsidentin. Es sei wichtig, immer wieder aufs Neue zu vermitteln, welches unfassbare Leid von Holocaust, Genozid oder Völkermorden ausgegangen ist.
Rheinland-Pfalz habe sein Partnerland 1994 zunächst in der Nothilfe und später beim Wiederaufbau unterstützt. Heute gehe es um den Austausch von Wissen und die Entwicklung gemeinsamer Projekte zur Beantwortung globaler Herausforderungen wie dem Klimawandel, heißt es in der Mitteilung der Staatskanzlei. Als Zeichen der Trauer wird auch an der Staatskanzlei am Sonntag die Nationalflagge Ruandas gehisst.