Die Kampagne „Dry January“, die zu einem Verzicht auf Alkohol im Monat Januar aufruft, findet auch in Bayern einige Unterstützung. Laut der bayerischen Gesundheits- und Präventionsministerin Judith Gerlach (CSU) kann die Aktion „ein wichtiger Anstoß sein, sich mit dem Alkoholkonsum auseinanderzusetzen und über die Risiken zu informieren“, sagte sie laut Mitteilung am Dienstag in München. In Bayern gelten laut Landesamt für Gesundheit 255.000 Menschen als alkoholabhängig.
Ursprünglich im Vereinigten Königreich entstanden, findet die Kampagne des „trockenen Januar“ mittlerweile weltweit Beteiligung. Die Idee dahinter ist, dem Körper nach dem oft alkoholreichen Dezember eine Ruhepause vom Alkohol zu gönnen.
Auch einige Diakoniewerke haben die Kampagne zuletzt mit Aktionen unterstützt. So ruft in diesem Jahr etwa die Diakonie Nürnberger Land/Neumarkt zum Mitmachen auf. Der einmonatige Alkoholverzicht könne zur Stärkung des Immunsystems und zur Entgiftung der Leber beitragen sowie für besseren Schlaf und mehr Energie sorgen, heißt es auf ihrer Facebookseite. Zudem könne er ein guter Einstieg sein, auch während des restlichen Jahres mehr auf die eigene Gesundheit zu achten.
Die Diakonie warnt zugleich, dass der Verzicht für Menschen, die durch ihren Konsum bereits eine Alkoholabhängigkeit entwickelt haben, nicht geeignet sein könnte: „Bei einem Trinkstopp kann es zu Entzugserscheinungen kommen“, schreiben die Verantwortlichen und empfehlen, sich an die Suchtberatung Nürnberger Land/Neumarkt zu wenden.
Gerlach verwies auf ein Positionspapier der Deutschen Gesellschaft für Ernährung, demzufolge selbst geringe Alkoholmengen die Gesundheit gefährden. Dies gelte für Schwangere umso mehr: „Alkoholkonsum in der Schwangerschaft schadet dem ungeborenen Kind ganz erheblich“, sagte sie. Bereits geringste Mengen könnten schwere Beeinträchtigungen verursachen.
In Bayern gibt es diverse Projekte und Maßnahmen zur Alkoholprävention, etwa die Kampagne „Schwanger? Null Promille!“ des Gesundheitsministeriums, das kommunale Präventionsprogramm für Kinder und Jugendliche „HaLt“ (Hart am Limit) und die fortlaufenden Aktivitäten der bayerischen Suchtberatungsstellen. (00/4097/31.12.2024)