Zuletzt waren bei mehreren Gewalttaten die Täter psychisch erkrankt, etwa bei der Amokfahrt in Magdeburg. Die Innenminister drängen nun auf einen engeren Austausch zwischen Gesundheits- und Sicherheitsbehörden.
Die Sicherheitsbehörden sollen nach dem Willen der Innenminister besser über potenziell gefährliche Menschen mit psychischen Erkrankungen informiert werden. “Wir erleben in Deutschland eine Zunahme von schweren Gewalttaten durch psychisch kranke Personen, deren Gefahrenpotenzial den Sicherheitsbehörden häufig nicht oder nur unzureichend bekannt ist”, so der Hamburger Innensenator Andy Grote (SPD) am Freitag in Bremerhaven. Um das Risiko solcher Taten für die Zukunft bestmöglich zu reduzieren, sollten medizinische Erkenntnisse mit denen der Sicherheitsbehörden besser zusammengebracht werden. Grote äußerte sich nach der Innenministerkonferenz, die einen entsprechenden Beschluss fasste.
Gesundheits- und Sicherheitsbehörden seien gemeinsam in der Verantwortung, solche Gefahren früher zu erkennen und ihnen wirksamer zu begegnen, betonte Grote weiter. Notwendig sei ein integriertes behördenübergreifendes Risikomanagement. “Relevante Erkenntnisse zu psychischen Erkrankungen müssten den zuständigen Behörden, das heißt, eben auch der Polizei, zugänglich gemacht werden”, so der Innensenator. Ziel müsse es sein, so ein System zur Minimierung von Risiken bei Menschen mit psychischer Erkrankung zu etablieren, um frühzeitig Präventions- und gegebenenfalls Sicherheitsmaßnahmen ergreifen zu können.