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Mindestens 128 Tote und viele Verletzte bei Erdbeben in Nepal

Bei einem schweren Erdbeben im Westen Nepals sind mindestens 128 Menschen ums Leben gekommen. In den betroffenen Distrikten Jajarkot und Rukum West gab es zudem mehr als 150 Verletzte, wie das Nachrichtenportal “Himalaya Times” am Samstag berichtete. Einheiten von Armee und Polizei seien für Bergungsarbeiten vor Ort im Einsatz.

Experten befürchten ein Ansteigen der Opferzahl in den von Rettungsteams noch nicht erreichten abgelegenen Regionen. Das Erdbeben der Stärke 6,4 ereignete sich Freitagnacht um 23.47 Uhr Ortszeit. Nach Angaben der US-Erdbebenwarte USGS lag das Epizentrum des Bebens in Jajarkot 18 Kilometer unter der Erdoberfläche.

Premierminister Pushpa Kamal Dahal reiste laut “Himalaya Times” in den Bezirk Jajarkot und kündigte an, die Katastrophenregion mit medizinischem Personal sowie Hilfsgütern zu unterstützen. Er habe sich vor Ort ein Bild der Lage gemacht und im Krankenhaus von Jajarkot Verletzte besucht und mit Angehörigen der Opfer gesprochen.

Jajarkot gehört zu den ärmsten und unterentwickeltsten Distrikten Nepals. 99 Prozent der mehr als 170.000 Einwohner des Distrikts sind Hindus. Mit einem Bevölkerungsanteil von 0,9 Prozent sind Christen eine verschwindend kleine Minderheit.

Der Himalaya-Staat Nepal liegt in einer geologisch sehr aktiven Region. Die Indische Kontinentalplatte schiebt sich dort unter die Eurasische Platte und verursacht immer wieder Erdbeben. Ein besonders starkes Beben erschütterte im Frühjahr 2015 die Hauptstadt Kathmandu und ihre weitere Umgebung. Zahlreiche Gebäude stürzten ein, darunter viele der zum Unesco-Welterbe zählenden historischen Tempel der nepalesischen Hauptstadt.