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Millionenschaden für Bistum Eichstätt durch US-Geschäfte

Eichstätt/KÖLN – Geschäfte im texanischen Dallas haben dem katholischen Bistum Eichstätt einen Millionenschaden beschert. Man sei Opfer eines „investierten Vertrauens“ geworden, betonte der Rechtsanwalt des Bistums, Ulrich Wastl. Wie hoch der Verlust aus den Geschäften eines ehemaligen Mitarbeiters mit Krediten ist, konnte er noch nicht beziffern. Von den 60 Millionen Dollar in 31 Krediten, die die Diözese gezahlt habe, seien bisher 21,5 Millionen Dollar fällig gewesen. Davon seien erst knapp zwei Millionen Dollar zurückgeflossen. Der inzwischen entlassene Mitarbeiter des Bistums und sein Komplize aus den USA, die mit einem Sechstel des Anlagevermögens des Bistums Geschäfte gemacht haben, sitzen nach Informationen von Wirtschaftsberater Wastl in Deutschland in Haft. Im Juli vergangenen Jahres hatte der Bischof gegen den Mitarbeiter und die weitere Person aus den USA Anzeige wegen Untreue, Bestechung und Bestechlichkeit erstattet. Das Bistum hatte die Machenschaften der beiden im Zuge der Transparenzoffensive aufgedeckt, die der Eichstätter Bischof Gregor Maria Hanke im Jahr 2015 angeordnet habe, hieß es.
Der Bund Katholischer Unternehmer (BKU) verlangt vor diesem Hintergrund eine stärkere Einbindung von Fachleuten in kirchliche Finanzgeschäfte. „Wo kirchliche Würdenträger oder ihre Mitarbeiter mit der Verantwortung für wirtschaftliche Aufgaben überfordert sind, sollten sie Aufgaben delegieren“, teilte der BKU in Köln mit. epd/UK