Kämpferin gegen das Vergessen: Die 102-jährige Holocaust-Überlebende Margot Friedländer kämpft unermüdlich gegen Rassismus und Antisemitismus. Dafür hat sie nun eine Auszeichnung erhalten.
Die Holocaust-Überlebende Margot Friedländer (102) hat die Mevlüde-Genc-Medaille des Landes Nordrhein-Westfalen erhalten. Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) überreichte die Auszeichnung für besondere Verdienste im Kampf gegen Rassismus, Rechtsextremismus und Antisemitismus am Dienstag in Berlin, wie ein Sprecher der Staatskanzlei in Düsseldorf bestätigte. Wüst würdigte Friedländers Engagement, von den Verbrechen der Nationalsozialisten zu erzählen. “Sie erinnern, Sie mahnen, Sie schenken jungen Leuten Vertrauen, Hoffnung und Liebe, Menschenliebe”, so der Ministerpräsident laut Redemanuskript.
Friedländer wurde 1921 in Berlin geboren. Als junge Frau musste sie sich als Jüdin monatelang vor den Nazis verstecken und wurde schließlich doch deportiert. Sie überlebte das KZ Theresienstadt und wanderte mit ihrem Mann nach dem Krieg in die USA aus. Ihre Mutter, ihr Bruder und ihr Vater sowie zahlreiche weitere Verwandte waren von den Nationalsozialisten ermordet worden. Mit 88 Jahren kehrte Friedländer zurück in ihre Geburtsstadt Berlin und veröffentlichte ein Buch über ihre Lebensgeschichte.