Der katholische Theologe und Menschenrechtler Peter Kossen fordert mehr Engagement für menschenwürdiges Wohnen von Arbeitsmigranten. Es gebe in vielen Städten ganze Straßenzüge, die zum Ghetto für Arbeitsmigranten aus Ost- und Südosteuropa geworden seien, erklärte Kossen in Lengerich bei Münster. „Bruchbuden werden vollgestopft mit Menschen aus Rumänien und Bulgarien“, kritisierte der Theologe. „Sie zahlen dafür Wuchermieten, weil sie nichts anderes bekommen.“ Nötig sei ein stärkeres Engagement von Politik, Wirtschaft und Gesellschaft für Integration, Teilhabe und menschenwürdiges Wohnen.
Wohnungsmarkt bleibt Arbeitsmigranten verschlossen
Wegen der allgemeinen Knappheit von günstigem Wohnraum hätten Arbeitsmigranten auf dem Wohnungsmarkt kaum eine Chance auf bezahlbare menschenwürdige Wohnungen, sagte Kossen. Wuchermieten für unhygienische und unwürdige Behausungen seien die Folge. Sozialer Wohnungsbau falle weitgehend aus und die Sozialbindung von Wohnungen laufe ab, ohne dass für Ersatz gesorgt werde. Besonders prekär sei es, wenn zunehmend ganze Familien von Arbeitsmigranten in solchen Behausungen leben müssten.