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Menschenrechtsbeauftragte erschüttert über Lage im Sudan

Eine halbe Millionen Menschen stehen im Sudan vor dem Hungertod. Die Konfliktparteien müssen dringend humanitäre Hilfe zulassen, fordert die Menschenrechtsbeauftragte der Regierung.

Die Menschenrechtsbeauftragte der Bundesregierung, Luise Amtsberg, zeigt sich erschüttert über eine humanitäre Katastrophe schier unermesslichen Ausmaßes im Sudan. “Nach den aktuellen Erhebungen leiden mehr als 24,6 Millionen Menschen akut an Hunger, davon sind über 8,1 Millionen Menschen mit extremer Nahrungsmittelknappheit konfrontiert, darunter auch viele mit akuter Unterernährung”, sagte Amtsberg am Samstag in Berlin. 573.000 Menschen stehen ihren Worten nach kurz vor dem Hungertod.

Diese Katastrophe sei komplett menschengemacht. Zwei Gründe seien für die Hungersnot hauptsächlich verantwortlich: die andauernden Kämpfe sowie die Verhinderung von humanitärem Zugang durch die Konfliktparteien. “Beide Seiten setzen Hunger als Mittel der Kriegsführung ein und nehmen dabei den potenziellen Hungertod vieler Menschen billigend in Kauf”, beklagte die Grünenpolitikerin.

Die Beauftragte der Bundesregierung für Menschenrechtspolitik und humanitäre Hilfe sendet einen dringenden Appell an die Konfliktparteien im Sudan. Die Sudanese Armed Forces und die Rapid Support Forces sollten endlich umfassenden Zugang für alle humanitären Organisationen gewähren, statt sie zu behindern. “Wir rufen beide Seiten dazu auf, das humanitäre Völkerrecht einzuhalten und die Waffen endlich ruhen zu lassen. Dies ist der einzige Weg, um die Hungersnot im Sudan zu beenden”, betonte Amtsberg.