Um ein Ende des Krieges in der Ukraine zu erreichen, muss das Land nach Ansicht einer knappen Mehrheit der Deutschen einen Teil seines Staatsgebietes an Russland abgeben. In einer Umfrage für den ARD-Deutschland-Trend erklärten 53 Prozent der Bürger, für eine Beendigung des Krieges sei es nötig, dass die Ukraine gewisse Gebiete an Russland abtritt, wie der Westdeutsche Rundfunk (WDR) in Köln am Donnerstag mitteilte. Das waren neun Prozentpunkte mehr als Anfang 2024 und 18 Punkte mehr als im März 2023. Gut jeder dritte Befragte (35 Prozent) stimmte dieser Aussage nicht zu.
Die derzeitige Unterstützung der Ukraine mit Waffen durch Deutschland wurde von vier von zehn Deutschen (39 Prozent) als zu umfassend bezeichnet. Das waren drei Punkte mehr als im Juli 2024. Fast ebenso viele (36 Prozent) empfanden sie als angemessen (minus zwei Punkte). Für 18 Prozent reichte die deutsche
Unterstützung der Ukraine mit Waffen nicht weit genug (minus ein Punkt).
In Ostdeutschland gab es eine knappe Mehrheit (56 Prozent), die die Unterstützung der Ukraine mit Waffen als zu weitgehend empfand. 28 Prozent der Ostdeutschen hielten sie für angemessen, gut jeder Zehnte (11 Prozent) für nicht weitgehend genug.
Grundsätzlich waren fast vier von fünf Deutschen (78 Prozent) der Ansicht, in erster Linie müsse die Ukraine selbst entscheiden, wann sie sich auf Verhandlungen mit Russland einlässt. Jeder Sechste (17 Prozent) stimmte dieser Aussage nicht zu. Die Hälfte der Deutschen (49 Prozent) fand, langfristig sollte die Ukraine in die Nato aufgenommen werden. Vier von zehn Bürgern (40 Prozent) waren nicht dieser Ansicht.
Bei der repräsentativen Umfrage von Infratest dimap wurden 1.336 wahlberechtigte Menschen per Telefon oder online befragt. Die Erhebung wurde von Montag bis Mittwoch dieser Woche durchgeführt.