Artikel teilen:

Mehr Waldbrände denn je in Brasiliens Teilstaat Amazonas

Dürre und Brandstiftung sind die Ursachen für die hohe Zahl an Bränden im Herzen des brasilianischen Regenwalds. Schon jetzt läuft es auf einen neuen Jahresrekord hinaus.

Der brasilianische Teilstaat Amazonas hat im Juli mit insgesamt 4.072 Brandherden einen neuen Monatsrekord aufgestellt, wie Medien am Mittwochabend (Ortszeit) berichteten. Seit Beginn der Messungen durch das staatliche Klimainstitut Inpe im Jahr 1998 gab es keinen Monat mit derart vielen Bränden. Allein am vergangenen Dienstag wurden 783 Brandherde gezählt. Zum Vergleich: Am gleichen Tag im Jahr 2023 waren es 121 gewesen.

Begünstigt werden die Brände durch die aktuelle Dürre in dem Teilstaat. Die Flüsse Madeira und Purus führen besonders wenig Wasser. Der Teilstaat Amazonas, der mit einer Fläche von rund 1,56 Millionen Quadratkilometer rund dreimal so groß ist wie Frankreich, liegt im Zentrum des über neun Länder reichenden Amazonaswaldes.

Nirgendwo sonst in Brasilien, das rund 60 Prozent des Amazonaswaldes auf seinem Staatsgebiet hat, sind die Wälder noch derart intakt wie in dem Teilstaat. Allerdings erhöht sich der Druck durch die Landwirtschaft und Holzhändler auch hier auf den Wald. So konzentrieren sich die Brände auf den Süden des Teilstaates, also dort, wo sich die wirtschaftliche Ausbeutung konzentriert. Die Regierung geht dort verstärkt gegen Brandstifter vor. Gegen die Urheber der Brände seien bereits Strafgelder von fast drei Millionen Euro verhängt worden, hieß es offiziell.

Mit dem Rekord-Juli nähert sich der Teilstaat Amazonas der Situation des vergangenen Jahres an, als insgesamt über 20.000 Brandherde gezählt wurden, der Jahresrekord seit Beginn der Messungen.