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Mehr Sprachdefizite bei Kindern und Jugendlichen

Nach einer Erhebung der Barmer-Krankenkasse haben Kinder und Jugendliche in Sachsen-Anhalt zunehmend Sprachdefizite. So zeigten sich wachsende Schwierigkeiten mit der Wort- und Satzbildung sowie dem Verständnis von Gelesenem und Gesprochenem, teilte die Krankenkasse am Freitag in Magdeburg mit. Dies belegten Daten des Barmer-Kinderatlas.

Demnach wiesen im Jahr 2023 insgesamt rund 14 Prozent der Jugendlichen bis 14 Jahre ärztlich dokumentierte Sprachdefizite auf. Das entspreche rund 38.000 Betroffenen, hieß es. Vor zehn Jahren seien rund 25.800 Jugendliche bis 14 Jahre betroffen gewesen, etwa jeder Zehnte.

Zu den Sprech- und Sprachstörungen zählten etwa ein begrenztes Vokabular, Schwierigkeiten in der Satzbildung und bei der Grammatik sowie Probleme in der Ausdrucksfähigkeit und bei der Lautbildung, sagte Barmer-Landesgeschäftsführer Axel Wiedemann: „All das zieht dann oft sekundäre Folgen nach sich, wie beispielsweise Schwierigkeiten beim Lesen und Schreiben, Störungen im Bereich der zwischenmenschlichen Beziehungen sowie im emotionalen und Verhaltensbereich.“

Nach der Barmer-Analyse sind Jungen in Sachsen-Anhalt deutlich häufiger betroffen als Mädchen. Demnach wurde im Jahr 2023 bei über 16 Prozent der Jungen bis 14 Jahre eine Entwicklungsstörung des Sprechens diagnostiziert. Mädchen waren zu rund elf Prozent betroffen.

„Eltern spielen eine entscheidende Rolle in der sprachlichen Entwicklung ihrer Kinder“, sagte Wiedemann. „Es ist wichtig, dass sie viel mit ihren Kindern sprechen.“ Wichtig seien etwa Blickkontakt, Sprechtempo sowie ein altersgerechtes Sprachniveau.