Die deutsche Entwicklungsministerin reist in den Amazonas-Regenwald in Brasilien. Dort wird eine Zusammenarbeit gestärkt – und erklärt, was Waldschutz im größeren Kontext bedeutet.
Deutschland und Brasilien stärken nach Angaben des Entwicklungsministeriums ihre Zusammenarbeit zum Schutz des Amazonas-Regenwaldes. Dabei geht es auch um eine Wiederbewaldung zerstörter Flächen, wie das Ministerium am Samstag in Berlin ankündigte. Der Amazonas-Regenwald sei die “Klimaanlage der Welt”, sagte Entwicklungsministerin Svenja Schulze bei einem Treffen mit der brasilianischen Umweltministerin Marina Silva im Amazonas-Regenwald in der Nähe von Santarem.
Waldschutz sei daher “auch ein Dienst an der Weltgemeinschaft”. Daher sei es nur gerecht, wenn sich die Weltgemeinschaft daran beteilige. “Das gilt allen voran für Länder, die ihren Wohlstand mit fossilen Energien aufgebaut haben”, so die Ministerin.
Darüber hinaus sei die Wiederherstellung von zerstörtem Wald in Brasilien von großer Bedeutung, betonte das Ministerium. “Hier geht es um abgeholzte und nun brachliegende Flächen in einer Größenordnung von 55 Millionen Hektar, einem Gebiet so groß wie Frankreich.”
Deutschland und Norwegen sind den Angaben zufolge die ersten Geber des Amazonasfonds, eines Projekts der brasilianischen Regierung für den Schutz des Amazonas-Regenwaldes. Mittlerweile seien auch Länder wie Großbritannien, die USA und Japan dazugekommen. Deutschland habe jetzt die letzte noch offene Tranche von 15 Millionen Euro für den Amazonasfonds ausgezahlt, hieß es.
Schulze lobte die brasilianische Regierung: Sie gehe engagiert voran und bekämpfe zugleich den Klimawandel und die “extreme Ungleichheit, Hunger und Armut”. Klimaschutz sei dann erfolgreich, wenn auch die soziale Frage beantwortet werde. “Waldschutz ist erfolgreich, wenn die Menschen besser vom stehenden Wald leben können als von seiner Abholzung.”