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Mehr Jugendliche in Sachsen-Anhalt sind depressiv

Nach einer Auswertung der Barmer-Krankenkasse leiden immer mehr junge Menschen in Sachsen-Anhalt an Depressionen. Wie die Krankenkasse am Dienstag in Magdeburg mitteilte, erhielten im vergangenen Jahr rund 9.200 Sachsen-Anhalter im Alter von fünf bis 24 Jahren eine entsprechende Diagnose. 2018 seien es nur 6.100 Personen gewesen – ein Anstieg um mehr als die Hälfte innerhalb von fünf Jahren. Laut Barmer handelt es sich um den größten Anstieg im Vergleich der Bundesländer.

Den größten Anstieg unter Jugendlichen habe es mit Ausbruch der Corona-Pandemie von 2020 auf 2021 von rund 6.800 auf 8.100 Fälle gegeben, hieß es. „Die deutliche Zunahme von Depressionen bei jungen Menschen ist besorgniserregend“, sagte Barmer-Landesgeschäftsführer Axel Wiedemann. Dabei werde die Erkrankung nicht immer sofort erkannt. „Selbst wenn Betroffene oder Angehörige merken, dass etwas nicht stimmt, fällt ihnen konkrete Unterstützung mitunter schwer“, sagte Wiedemann.

Die Barmer biete in Kooperation mit der Stiftung Deutsche Depressionshilfe und Suizidprävention kostenlose digitale Seminare unter dem Titel „Mentale Erste Hilfe“ für Jugendliche und junge Erwachsene an, hieß es. Dabei sollen die Teilnehmer den Angaben zufolge lernen, psychische Belastungen bei sich selbst und anderen zu erkennen. Zudem gehe es um den achtsamen Umgang mit betroffenen Personen und darum, professionelle Hilfe einzubinden.

Die Seminare sollen das Bewusstsein für mentale Gesundheit zu stärken, sagte Wiedemann: „Dort, wo tatsächlich eine psychische Erkrankung vorliegt, muss früh reagiert werden. Dafür sensibilisieren wir.“