Das Vertrauen in Medien wächst einer Studie zufolge wieder. Allerdings gibt es erhebliche Unterschiede zwischen Ost und West. Auch AfD- und BSW-Anhänger sind besonders den Öffentlich-Rechtlichen gegenüber skeptisch.
Das Vertrauen in deutsche Medien wächst einer Umfrage zufolge. Wie der WDR am Montag mitteilte, halten 61 Prozent der Deutschen die Informationen durch Medien in der Bundesrepublik für glaubwürdig. Das sei eine Steigerung um fünf Prozentpunkte im Vergleich zum Jahr 2023. Trendforscher von Infratest hatten im Auftrag des Westdeutschen Rundfunks 1.329 Wahlberechtigte in Deutschland repräsentativ befragt.
Besonders gut schnitten demnach öffentlich-rechtliche Angebote und Tageszeitungen ab. 67 Prozent der Befragten hielten den öffentlich-rechtlichen Rundfunk für unverzichtbar, das waren 3 Prozentpunkte mehr als zum Zeitpunkt der letzten Erhebung im Jahr 2023. 27 Prozent fanden ihn “verzichtbar”. Während Parteianhänger von CDU, SPD, Grünen und Linken überwiegend großes Vertrauen in den öffentlich-rechtlichen Rundfunk zeigten, gaben Anhänger von AfD und BSW mehrheitlich an, den Informationen der Öffentlich-Rechtlichen wenig bis gar nicht zu vertrauen.
“Das Vertrauen in Medien in der Bundesrepublik ist beachtlich, gerade im internationalen Vergleich”, sagte Jörg Schönenborn, der WDR-Programmdirektor. Zugleich müsse man aber ernst nehmen, “dass Menschen, die radikale und extreme Parteien wählen, uns und unsere Arbeit seit einigen Jahren zunehmend kritisch sehen”.
Große Unterschiede gab es auch zwischen den Befragten aus West- und Ostdeutschland: Während 58 Prozent der Befragten im Westen der Republik erklärten, in den öffentlich-rechtlichen Rundfunk großes oder sehr großes Vertrauen zu haben, überwog im Osten die Skepsis. Hier gab weniger als jeder Zweite an, 41 Prozent, dass er den Öffentlich-Rechtlichen vertraue.
Insgesamt bewerteten laut Studie 83 Prozent der Deutschen die Qualität des Informationsangebots der Medien hierzulande jedoch als gut oder sehr gut. Das gilt allerdings nicht für Soziale Medien: Sie werden der Erhebung zufolge mehrheitlich für eher nicht oder gar nicht glaubwürdig gehalten.