Der Direktor der Thüringer Landesmedienanstalt (TLM), Jochen Fasco, hat sich für eine engmaschige Kontrolle der großen Social-Media-Plattformen im Internet ausgesprochen. TikTok, X und Co böten spannende Inhalte, aber auch Hass, Hetze und Desinformation, erklärte Fasco am Dienstagabend in Erfurt zum Jahresempfang der Medienaufsichtsbehörde. Dies führe zu Gewalt, etwa zu Angriffen auf Journalisten und Politiker.
Bundesweit sei daher die Online-Aufsicht optimiert worden. Dabei komme auch Künstliche Intelligenz (KI) zum Einsatz. Auch seine Einrichtung arbeite eng mit Bundeskriminalamt und ihren Schwesterbehörden in den Ländern zusammen. So gelinge es regelmäßig, Fälle von strafbaren sowie jugendgefährdenden Inhalten aufzuspüren und löschen zu lassen. Fasco bemängelte zugleich, dass Polizei und Justiz für die Bewältigung dieser Aufgabe nicht ausreichend ausgestattet seien.
Fasco mahnte zudem eine ethische Debatte über die Regeln im Umgang mit KI an. Schon heute ließen Radiostationen diese Programme die Nachrichtentexte auswählen und zum Teil vorlesen. KI biete enorme Zeitersparnis und Hilfen etwa beim Umformulieren von journalistischen Texten, erfordere aber auch Wachsamkeit.
Der Mensch müsse stets in die Abläufe der Programme eingreifen können. Schon heute erkenne ein bedeutender Anteil von Nutzern nicht mehr, ob er mit einem Programm oder einem Menschen kommuniziere.
Im Vorfeld des Jahresempfangs war Fasco von der TLM-Versammlung an der Spitze der Thüringer Landesmedienanstalt bestätigt worden. Die Amtszeit beträgt sechs Jahre.