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Sechs Stunden Training pro Tag und ein Halleluja

Die Kugelstoßerin Yemisi Ogunleye (Mannheim) ist mit dem Medienpreis „Goldener Kompass“ der „Christlichen Medieninitiative pro“ (Wetzlar) ausgezeichnet worden. Als Ogunleye bei den Olympischen Spielen in Paris 2024 die Goldmedaille gewann, habe die Sportlerin „im Moment ihres größten Triumphs“ etwas Besonderes getan: „Sie bekannte sich in aller Öffentlichkeit zu Gott und zu ihrem Glauben“, würdigte Laudator Jörg Bollmann, früherer Sportreporter und ehemaliger Direktor des Gemeinschaftswerks der Evangelischen Publizistik (GEP), Ogunleye am Samstagabend bei der Preisverleihung in der Filderhalle bei Stuttgart. Die Leistung der Athletin und ihr Glaube fanden besondere Anerkennung in der Live-Berichterstattung der TV-Moderatoren Birgit Nössing (Eurosport) und Alexander Bommes (ARD), die ebenfalls den „Goldenen Kompass“ erhielten.

Für Standing Ovations sorgte am Samstagabend das Lied „Gratitude“, das Ogunleye sang, mit dem sie ihre Dankbarkeit Gott gegenüber ausdrückte. „Alles, was ich habe, ist ein Halleluja“ heißt es darin. „Ich habe in den letzten Monaten viele Medaillen gewonnen, aber dieser Preis ist eine besondere Auszeichnung“, sagte die 26-Jährige dem Evangelischen Pressedienst (epd). Denn er würdige nicht nur eine sportliche Leistung, sondern „wie man als Mensch auftritt“.

Sie trainiere täglich etwa sechs Stunden – außer sonntags. Da wolle sie, wenn kein Wettkampf ansteht, in ihrer christlichen Gemeinde sein, „das hat für mich absolute Priorität“. Als Sportlerin müsse sie sehr viel geben und leisten, sowohl seelisch als auch körperlich. Deshalb sei es für sie wichtig, sonntags in der Kirche innerlich aufzutanken, so Ogunleye.

Der Nachwuchspreis ging an Kira Geiss, Miss Germany 2023. „Sie spricht so über ihren Glauben, dass man zuhört, weil er persönlich ist, weil sie ihre Geschichte teilt, weil sie von Themen spricht, die viele junge Menschen bewegen“, sagte Laudatorin Susanne Thyroff.

Außerdem wurde Tobias Haberl, Journalist des Süddeutsche Zeitung Magazins, für sein Buch „Unter Heiden“ ausgezeichnet. Haberl schreibe darin ehrlich über seinen eigenen Glauben, würdigte Stefan Oster, Bischof des Bistums Passau, in der Laudatio das Buch. Es helfe, „in einer gottfernen Zeit Gott neu auf die Spur zu kommen“. Pastor Hans-Peter Mumssen und Angela Mumssen vom Christuszentrum Arche in Elmshorn (Kreis Pinneberg) wurden für ihren Podcast und das Online-Angebot „Gedanken zur Tageslosung“ (cza.de) gewürdigt, der täglich zwischen 25.000 bis 30.000 Mal aufgerufen wird.

Die ZDF-Dokureihe „Tatort Israel“ erhielt den in diesem Jahr ausgelobten Sonderpreis für die vorbildliche Berichterstattung über Israel und den Nahen Osten. In der Dokuserie erzählen Israelis und Palästinenser ihre persönliche Geschichte nach dem Terrorangriff der Hamas auf Israel und dem darauffolgenden Krieg. Das Team um die Autorin Daniela Völker und ZDF-Redakteurin Martina Schindelka wurde für seine „herausragende journalistische Arbeit“ geehrt.

Der „Goldene Kompass“ wird den Angaben zufolge seit 1988 etwa alle zwei Jahre an Medienschaffende verliehen. Er ist mit je 2.500 Euro dotiert, der Nachwuchspreis mit 1.500 Euro. Er würdigt nach eigenen Angaben Persönlichkeiten und Projekte, die dazu beitragen, dass Themen um Kirche und Bibel sowie der christliche Glaube authentisch, inspirierend und konstruktiv in den Medien dargestellt werden.

Zu den Preisträgern der vergangenen Jahre zählten unter anderem Markus Lanz, Günther Jauch, die Schauspieler Jan Josef Liefers und Heino Ferch, die Sängerin Ella Endlich sowie die Macher des Filmes „Luther“. Weitere Preisträger waren Kai Diekmann, Samuel Koch und der Astrophysiker Heino Falcke.

Neben der Verleihung des Preises feierte an dem Abend die Christliche Medieninitiative pro aus Wetzlar, die sich für „mehr Evangelium in den Medien“ einsetzt, ihr 50-jähriges Bestehen. Diese Zielsetzung sei heute immer noch aktuell, sagte der Bischof der Evangelischen Landeskirche in Württemberg, Ernst-Wilhelm Gohl, in seinem Grußwort. Das Evangelium sei „Gott sei Dank kein totes Denkmal, sondern eine lebendige Botschaft, die zu den Menschen hier und heute spricht“. Dies zeigten auch die Preisträger.

Die Christliche Medieninitiative pro gibt unter anderem ein eigenes Magazin heraus und bietet Weiterbildungen für Journalisten an. Außerdem gehört der Nachrichtendienst „Israelnetz“ zu ihr, der seit 25 Jahren besteht und aktuelle Nachrichten und Hintergrundinfos aus und über Israel liefert.