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Medien: Kein Durchbruch bei Geiselverhandlungen mit Hamas

Bei den Verhandlungen über eine Freilassung der israelischen Geiseln im Gazastreifen im Gegenzug für einen Waffenstillstand scheint es bislang keinen Durchbruch zu geben. Berichte über Fortschritte und einen Durchbruch seien falsch, zitieren israelische Medien einen ungenannten ranghohen Beamten. Die Hamas verhärte ihre Haltung weiter.

Die Quelle widersprach demnach Medienberichten, dass sich Israel und die islamistische Hamas im Gazastreifen auf einen Rahmen für ein Abkommen für einen einmonatigen Waffenstillstand sowie die Freilassung der Geiseln geeinigt hätten. Die Positionen beider Seiten lägen sehr weit auseinander; die Verhandlungen dürften “sehr lange dauern”.

Die intensiven Vermittlungsbemühungen unter der Leitung von Katar, den USA und Ägypten konzentrierten sich zuletzt auf eine stufenweise Freilassung israelischer Geiseln von Zivilisten bis hin zu Soldaten. Im Gegenzug sollen die Kampfhandlungen unterbrochen, palästinensische Gefangene freigelassen sowie mehr Hilfe in den Gazastreifen gelassen werden. Zu den Streitpunkten gehört laut Berichten die Frage, wie der Krieg in Gaza dauerhaft beendet werden könnte.

Berichten zufolge soll Israel der Hamas zudem einen zweimonatigen Waffenstillstand angeboten haben, der unter anderem vorsieht, dass ranghohe Führer der Hamas den Gazastreifen verlassen. Die Hamas habe den Vorschlag abgelehnt.

Für Mittwoch haben unterdessen israelische Frauenorganisationen zu einem “Tag weiblichen Zorns” angekündigt, mit Protesten in Israel und in New York für eine Freilassung der Geiseln. Eine zentrale Kundgebung soll laut israelischen Medienberichten am Abend in Tel Aviv stattfinden. Bei Demonstrationen am Mittwochmorgen in Tel Aviv forderten die Teilnehmerinnen ein entsprechendes Abkommen mit der Hamas. Unter anderem verlasen sie die Namen der Entführten.

134 der insgesamt rund 240 entführten Geiseln befinden sich nach israelischen Angaben weiter im Gazastreifen; mindestens 28 von ihnen wurden inzwischen für tot erklärt. In Jerusalem blockierten Demonstrantinnen eine Verkehrskreuzung im Regierungsviertel.

Rechtsextreme Mitglieder der israelischen Regierung warnten Ministerpräsident Benjamin Netanjahu unterdessen vor einer Unterbrechung des Krieges. “Eine Unterbrechung in einer sicherheitstechnisch wie politisch so sensiblen Phase könnte das gesamte System gefährden”, zitiert die Zeitung “Haaretz” Finanzminister Bezalel Smotrich. Seine Partei “Religiöser Zionismus” werde dies nicht zulassen. Auch der Minister für nationale Sicherheit, der Rechtsradikale Itamar Ben-Gvir, erklärte über die Plattform X, er sei “gegen einen schlechten Deal”.