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Marx: Falsch verstandene Freiheit führt zu “Zivilisationsrückschritt”

Vor einem „Zivilisationsrückschritt“ aufgrund eines falsch verstandenen Freiheitsbegriffs hat der Münchner Kardinal Reinhard Marx gewarnt. Freiheit vollende sich „in der Liebe, nicht in Macht, der Herrschaft über andere oder Ausbeutung“, mahnte der Erzbischof von München und Freising laut Pressemitteilung am Sonntag in seiner Pfingstpredigt im Münchner Liebfrauendom. Auch krankhafter Egoismus und Individualismus liefen dem Freiheitbegriff entgegen: „Ihr habt den Geist empfangen, indem ihr ruft: Abba, Vater. Nicht: ich, ich, ich“, sagte Marx.

Das Menschsein beginne mit dem Geist der Kooperation und nicht mit Gewalt und der Unterwerfung anderer, unterstrich der Erzbischof. Freiheit sei nichts Menschengemachtes, sondern ein Geschenk Gottes. Das werde an Ostern deutlich, wenn sich zeige, dass wirkliche Freiheit sogar stärker als der Tod sei. Christinnen und Christen müssten „aktiv Zeuginnen und Zeugen“ dieser österlichen Freiheit sein: „Gerade jetzt, wo der Kampf um die wahre Freiheit in vollem Gange ist“, betonte Marx. (1889/09.06.2025)