Der Theologe Martin Engels wird neuer Spitzenvertreter der evangelischen Kirche bei Landtag und Landesregierung von Nordrhein-Westfalen. Der 42-Jährige übernimmt am 1. Januar 2024 die Leitung des Evangelischen Büros NRW in Düsseldorf, wie die drei Landeskirchen in Rheinland, Westfalen und Lippe am Freitag mitteilten. Engels tritt die Nachfolge von Rüdiger Schuch (54) an, der im Januar das Amt des Präsidenten der Diakonie Deutschland übernimmt. Schuch leitete das Evangelische Büro seit Anfang 2020.
Das Evangelische Büro pflegt die Verbindungen der Evangelischen Kirche im Rheinland, der Evangelischen Kirche von Westfalen und der Lippischen Landeskirche zu Landtag und Landesregierung. Der Beauftragte hält Kontakt zu den politischen Parteien sowie zu Vereinigungen und Verbänden und vertritt die Interessen und Positionen der evangelischen Kirchen gegenüber der Politik. Themen sind etwa der Religionsunterricht, der Betrieb von Kindertagesstätten, Denkmalschutz oder Bestattungsrecht.
Gemeinsam mit dem Katholischen Büro ist der Beauftragte auch für regelmäßige Andachten im Landtag und für gottesdienstliche Feiern verantwortlich. Zudem steht er den Vertretern des öffentlichen Lebens als Seelsorger zur Verfügung.
Engels leitet seit 2019 das Erwachsenenbildungswerk Evangelisches Forum in Bonn. Zuvor stand der rheinische Pfarrer von 2015 bis 2019 als Moderator an der Spitze des Reformierten Bunds, des Dachverbands der reformierten Christen in Deutschland.
Geboren wurde Engels am 12. Dezember 1980 in Wuppertal. Er studierte evangelische Theologie in Bochum, Heidelberg und Wuppertal sowie im japanischen Kyoto. Für die rheinische Landeskirche war er Projektleiter für das 500. Reformationsjubiläum im Jahr 2017. Er kuratierte zudem die Dauer- und Wanderausstellung zur Barmer Theologischen Erklärung am historischen Ort in Wuppertal-Barmen. Engels ist verheiratet und Vater von vier Kindern.