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Mainzer Bischof: An Weihnachten mit Nicht-Christen in einem Boot

Viele Menschen fragen nicht mehr nach Gott und vermissen ihn auch nicht, so der Mainzer Bischof Peter Kohlgraf. Doch sie schauen in Krippen oder hören geistliche Musik – und seien damit Teil des Geschehens von Bethlehem.

Nach Einschätzung des Mainzer Bischofs Peter Kohlgraf berührt Weihnachten auch viele nicht-christliche Menschen. Die Sehnsucht nach Frieden, Glück und Heil sei nicht nur in der Kirche präsent, sagte Kohlgraf in seiner Predigt in der Christmette laut Manuskript. “In der Suche nach dem Guten, dem Schönen, nach Gerechtigkeit, Frieden, nach Ruhe und Orientierung sind glaubende und nichtglaubende Menschen in einem Boot”, betonte der Bischof.

Viele Menschen feierten Weihnachten “auf ihre Art”, auch wenn sie “die Frage nach Gott, nach Erlösung und der Bedeutung Christi als Sohn Gottes” nicht stellten. Sie freuten sich aber über religiös geprägtes Brauchtum, schauten in Krippen, hörten religiöse Lieder oder geistliche Musik – und seien “damit Teil des Geschehens von Bethlehem”, so Kohlgraf. “Egal, ob unsere Krippen oder ein Großteil der geistlichen Weihnachtsmusik, die Menschen werden dadurch an die Krippe geholt, diese Geburt wird Teil ihrer Gegenwart.”

Nicht wenige Menschen stellten zwar bewusst die Frage nach Gott nicht mehr, “und sie vermissen ihn nicht”, stellte Kohlgraf fest. Aber es sei möglich, Gott im Handeln der Menschen zu sehen, “ohne sie kirchlich zu vereinnahmen”. Auch wenn die “ausdrücklich Glaubenden” in den Kirchen weniger würden: “Sie sollten sich immer als Zeitgenossinnen und Zeitgenossen derer verstehen, die diese Welt gerechter, menschenfreundlicher, friedvoller machen wollen.”