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LWL zieht positive Zwischenbilanz zum Themenjahr über Kolonialismus

Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) hat eine positive Zwischenbilanz des Themenjahres „Postkoloniales Westfalen-Lippe“ gezogen. Mehr als 120 Angebote hätten seit Anfang des Jahres rund 10.000 Teilnehmende in Theater sowie auf Straßen und Plätze gezogen, erklärte der LWL am Montag in Münster. In der zweiten Jahreshälfte würden rund 140 Veranstaltungen dazu einladen, sich in kulturellen Angeboten der kolonialen Vergangenheit der Region und ihren Auswirkungen für die heutige Gesellschaft zu widmen.

Auf dem Programm stehen unter anderem Theater- und Performance-Darbietungen, eine Denkmalenthüllung, Diskussionsveranstaltungen sowie Stadt- und Ausstellungsrundgänge. In Dortmund wird in dem LWL-Museum Zeche Zollern noch bis zum 26. Oktober die Ausstellung „Das ist kolonial. Westfalens (un)sichtbares Erbe“ gezeigt. In Hagen ist im LWL-Freilichtmuseum die Ausstellung „Macheten, Tabak, Edelsteine“ bis 31. Oktober zu sehen. Zudem wird dort ebenfalls bis 31. Oktober ein Themenweg mit 15 Stationen angeboten, der den Blick auf die kolonialen Spuren in Handwerk und Gewerbe richte.

Das LWL-Preußenmuseum in Minden veranschaulicht bis 19. Januar 2025 in der Ausstellung „Auf schwankenden Planken. Preußen auf See“ die damalige Seefahrtgeschichte und die Verbindungen der preußischen Expansionspolitik zu ehemaligen Kolonien. Bei Rundgängen in der Stadt werden zudem geschichtliche Hintergründe zu Plätzen, Straßen und Denkmalen erläutert. Im Kreativ-Haus in Münster steht den Angaben zufolge bei dem „LieferKetten-BefreiungsTheater“ die koloniale Vergangenheit und die oft unsichtbare Ausbeutung hinter dem Essen im Fokus.

Zum Themenjahr gibt es laut LWL zudem zahlreiche digitale Angebote wie Internetplattformen und Podcasts. Weitere Veranstaltungen von Projekten aus dem Förderschwerpunkt seien in Planung, darunter künstlerische Darbietungen im Bereich der Urbanen Künste in Herne sowie Tanz-Performances in Münster. Eine weitere Ausstellung im LWL-Museum Zeche Nachtigall in Witten werde zudem ab Herbst die postkolonialen Bezüge von Rohstoffen untersuchen.

Mit dem Themenjahr will der Landschaftsverband das Thema Kolonialismus in den Blick nehmen. Es steht unter dem Titel „POWR! Postkoloniales Westfalen-Lippe“.