Die LWL-Kulturstiftung fördert 30 Projekte in Westfalen und Lippe mit insgesamt rund einer Million Euro. Mit Ausstellungen, Veranstaltungsreihen aus den Sparten Literatur, Kunst, Kabarett und Kulinarik sowie Medienprojekten vervollständigen die Projekte das Angebot zum Jubiläumsjahr „1.250 Jahre Westfalen“ im kommenden Jahr, wie der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) am Dienstag in Münster mitteilte. Dem Kuratorium der Kulturstiftung lagen demnach auf der vergangenen Sitzung 47 Anträge auf Projektförderung vor.
Die nun bewilligten Projekte würden zusammen mit bereits 15 zugesagten Vorhaben zum Kulturprogramm im Jubiläumsjahr 2025 beitragen, erklärte der Direktor des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL), Georg Lunemann. Gemeinsam wolle man aktuellen Fragen nach Selbst- und Fremdwahrnehmung, Herkunft, Heimat, Zugehörigkeit, Identität und Zukunft diskutieren. Eine Bühne dafür biete das vielfältige Kulturprogramm an Spielorten drinnen und draußen.
Unter dem Titel „aufbrüche – literaturfestival 2025“ gebe es sechs Programmpunkte, die sich mit „1.250 Jahre Westfalen“ auseinandersetzen und verschiedene literarische Aspekte aufgreifen würden, hieß es. Daneben eröffne das Vermittlungsprojekt „Judenbuche and beyond“ der Annette von Droste zu Hülshoff-Stiftung in Havixbeck einen Blick auf die komplexe Geschichte Westfalens im 18. Jahrhundert. Dabei solle sich kritisch mit diversen antisemitischen Elementen in der Novelle auseinandergesetzt und ein transkultureller inklusiver Dialog angestoßen werden.
Weitere Projekte würden Fragen des Zusammenlebens aufgreifen, die sich unter anderem in der Diversität der Religionen und Gesellschaft zeigen würden, erklärte der Landschaftsverband. Beispielhaft dafür stehe das vom Fachbereich Stadtagentur der Stadt Haltern eingereichte Projekt „Blind Spots“, mit dem an die ehemaligen „Displaced Persons“ in Westfalen-Lippe erinnert werden soll. „Displaced Persons“ waren ehemalige Zwangsarbeiter des NS-Regimes sowie KZ-Häftlinge, die nach 1945 nicht zurück in ihre Heimat kehren konnten.
Gefördert werden den Angaben zufolge zudem Projekte wie mehrere Ausstellungen im Kreis Warendorf, die sich mit unterschiedlichen Aspekten der westfälischen Historie befassen. Zu den geförderten Projekten gehören auch Medien-, Kabarett- und Theaterpädagogik-Projekte. Für das Jubiläumsjahr „1.250 Jahre Westfalen“ hat Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier die Schirmherrschaft übernommen.