Seit knapp zwei Wochen ist Papst Franziskus mit einer Lungenentzündung in der Klinik. Weltweit wird für ihn gebetet. Auch evangelische Christen in Rom machen sich Sorgen um den Papst, der schon bei ihnen zu Gast war.
Die evangelisch-lutherische Gemeinde in Rom beobachtet mit großer Anteilnahme die Gesundheit des Papstes und betet für ihn. “Ich selber bin sehr zuversichtlich, weil ich seine wieder erkennbaren starken inneren Kräfte kenne”, sagte Michael Jonas, seit 2018 Pfarrer der deutschsprachigen evangelisch-lutherischen Gemeinde in Rom, der Katholischen Nachrichten-Agentur (Donnerstag). “Dennoch ist die Lage ernst, und ich hoffe sehr, dass er mit Gottes Hilfe die gegenwärtige Lungenentzündung übersteht und sein Amt noch lange ausüben kann.” Der Papst hatte Jonas 2020 in Privataudienz empfangen.
“Die Gemeinde ist Papst Franziskus in besonderer Weise wegen seines Besuches in der Christuskirche 2015 sehr verbunden”, sagte der Pfarrer. “Natürlich ist seine aktuelle gesundheitliche Lage ein besonderes Thema und auch eine große Sorge.” Die Gemeinde bete schon seit längerem für die Genesung des Papstes. In Italien hätten die protestantischen Kirchen auf Initiative des reformierten und des methodistischen ökumenischen Büros ein gemeinsames Gebet organisiert.
Bei allen persönlichen Gesprächen mit Franziskus habe es ihn immer wieder berührt, “wie er sich in seiner engen persönlichen Gottesbeziehung geborgen fühlt”, so der evangelische Geistliche. “Dieser große Bogen, den er über seinem gesamten Schicksal sieht, sollte uns allen ein Zeugnis für unser eigenes Christenleben sein.”
Michael Jonas war früher Stadtpfarrer in Schramberg im Schwarzwald. Die deutsch- und italienischsprachige lutherische Gemeinde in Rom hat nach eigenen Angaben etwa 500 Mitglieder. Der Sonntagsgottesdienst in der Christuskirche ist zumeist deutschsprachig.