Philipp Melanchthon war einer der wichtigsten Gelehrten der Reformationszeit. Weniger bekannt ist seine Zusammenarbeit mit der Cranach-Werkstatt. Eine Ausstellung im Melanchthonhaus bringt am 1. September neue Einblicke.
Im Melanchthonhaus in Wittenberg ist ab 1. September die Ausstellung “Cranach bei Melanchthon” zu sehen. Das teilten die Luther-Museen am Freitag mit. Während der energetischen Sanierung des Lutherhauses werde eine Auswahl von Werken aus der Cranach-Werkstatt im Melanchthonhaus gezeigt. Zu den Höhepunkten der Ausstellung gehören die bekannten Porträts der Reformatoren von Martin Luther (1483-1546) und Philipp Melanchthon (1497-1560), die satirischen Bilderfindungen von Lucas Cranach dem Älteren (1472-1553) aus der frühen Phase der Reformation sowie die erste Lutherbibel, die Cranach verlegte und mit ganzseitigen Illustrationen versah.
Melanchthon war einer der vielseitigsten Gelehrten der Reformationszeit. Bisher wenig bekannt ist seine Zusammenarbeit mit der Cranach-Werkstatt. Melanchthon lieferte nach Angaben der Aussteller zahlreiche Anregungen für neue Motive und beriet die Künstler in theologischen Fragen. Gemeinsam entwickelten sie Bildtafeln zu den biblischen Geboten und ermöglichten damit einer breiten Bevölkerungsschicht den Zugang zum neuen Glaubensverständnis.
Die Kabinettausstellung zeige jetzt anschaulich den Austausch der Wittenberger Reformatoren mit der Cranach-Werkstatt und werfe ein Schlaglicht auf die zentrale Rolle Melanchthons bei dieser Zusammenarbeit.