Gibt es im französischen Wallfahrtsort Lourdes aktuell zu viele Helfer für zu wenige Kranke? Ein dort tätiger Priester aus Deutschland ordnet entsprechende Medienberichte ein.
Klaus Holzamer, in Lourdes tätiger deutscher Priester, hat entgegen Medienberichten nicht den Eindruck, dass es aktuell zu wenige kranke Pilger in dem französischen Wallfahrtsort gibt. “Dass uns die Kranken ausgehen und die Helfer überlaufen, ist in der Vergröberung etwas übertrieben”, sagte Holzamer im Interview des Kölner Internetportals domradio.de. Die Zahlen seien gesättigt und stabil.
2024 seien drei Millionen Pilgerinnen und Pilger nach Lourdes gekommen, so Holzamer. Das sei ein deutlicher Anstieg im Vergleich zu den Jahren der Hochphase der Corona-Pandemie. “Bei den kranken und behinderten Menschen gibt es einen Anstieg von 2,5 Prozent. Die Anzahl der Helferinnen und Helfer ist in dem gleichen Zeitraum um 7,5 Prozent angestiegen.” Dass es deutlich mehr Freiwillige gebe, liege am Verhältnis der Bereitschaft und dem gleichzeitigen Mangel an großen organisierten Wallfahrten. “Es gibt viele privat organisierte Gruppen, auch aus Pfarreien, die sich dann aber selbst versorgen.”