Der Kinderliedermacher Rolf Zuckowski warnt vor einer Nutzung von TikTok durch Kinder. “Die typischen Kinderlieder von mir gibt es auf meinem Account bei TikTok nicht”, sagte der Musiker im Interview mit der Neuen Osnabrücker Zeitung (Freitag). “Ich will nicht den Eindruck erwecken, dass man sie zu Tiktok locken soll.” Der 77-Jährige betreibt seit mehreren Jahren einen TikTok-Kanal mit aktuell knapp hunderttausend Followern.
Von Gender-Sprache in Liedern hält der Macher von der “Jahresuhr”, “Wie schön, dass du geboren bist” und “In der Weihnachtsbäckerei” wenig. “Ich finde es nicht melodisch. Wenn man wie ich ein Melodie-Erfinder ist und den Klang der Sprache liebt, dann müssen Wörter in einem gewissen Fluss klingen”, so Zuckowski. Er versuche aber, wenn möglich, auch die weibliche Form zu betonen. “Wenn es um Diversität geht, sollte sie zum Thema gemacht und nicht durch ein Sprachkürzel oder eine Sprechlücke abgehakt werden.”
Ehe: “Ein Glück, dass vom Himmel fällt”
Zuckowski, der seit 53 Jahren verheiratet ist, betonte im Interview die Wichtigkeit, sich gegenseitig genug Freiheit zu lassen. “Paare sollten nicht zu eng aufeinander kleben und alles zusammen machen”, rät der Musiker. Für seine Ehefrau ist er dankbar: “Wir schauen uns oft noch lange an und nehmen uns genau wie früher fest ihn den Arm. Das ist aber ein Glück, dass vom Himmel fällt, das kann sich niemand erarbeiten.”
Sein Lampenfieber sei im Alter größer geworden. Er habe deshalb bei Auftritten seit einigen Jahren sein Lied “Ich schaff’ das schon” im Kopf. “Wenn ich dann Lieder singe, die ich lange nicht gesungen habe, muss ich mich anstrengen, um nicht die Nerven zu verlieren.” Er übe vor den kleineren Auftritten, die er heute meist mache, mehr als früher vor großen Konzerten.