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Lenbachhaus zeigt Werke von Günter Fruhtrunk aus Pariser Jahren

Das Münchner Lenbachhaus präsentiert ab 21. November 60 Werke des Malers Günter Fruhtrunk (1923-1992). Die Arbeiten stammen aus seinen Pariser Jahren und entstanden zwischen 1954 und 1967, wie es in der Ankündigung heißt. Der einstige Münchner Akademieprofessor galt als führender bundesrepublikanischer Vertreter der konkreten Kunst. Die von ihm entworfene Aldi-Nord-Tüte wird bis heute als deutsche Design-Ikone eingestuft.

Viele junge deutsche Künstler strebten laut Mitteilung in den 1950er Jahren in die französische Hauptstadt. Fruhtrunk sei die Übersiedelung 1954 gelungen, wobei die guten Beziehungen einiger kultureller Vermittler in der Französischen Besatzungszone – der Maler lebte in Freiburg im Breisgau – eine entscheidende Rolle spielten. In Paris blieb er über 13 Jahre bis zu seiner Berufung nach München 1967 und behielt immer einen Wohnsitz in Frankreich. Unterstützt wurde er von einflussreichen Persönlichkeiten der Vorkriegsavantgarde in Paris und in Deutschland.

Mit äußerster Präzision und Geduld entwickelte Fruhtrunk Bilder, die frei sein sollten von den persönlichen oder interpretatorischen Ansprüchen des Künstlers, heißt es. Ihm sei es um das “Freisein des Sehens” gegangen. Seine wichtigste und aufsehenerregendste bildnerische “Erfindung” sei dabei die Schaffung eines “Lichtraums” gewesen. Unermüdlich habe Fruhtrunk sein transnationales Netzwerk erweitert und so auch in Mailand, Brüssel und Marseille Wertschätzung erlangt.