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Lautes Singen, ein Rücktritt und die Suche nach Frieden – Zitate 2023

Kriege und Krisen – auch innerhalb der Kirche – haben die Berichterstattung 2023 stark bestimmt. Der Evangelische Pressedienst (epd) dokumentiert eine Auswahl von Zitaten zu diesen und anderen Themen aus dem zu Ende gehenden Jahr.

„Im Stadion, unter der Dusche und in der Kirche: Das sind die drei Orte, wo du aus voller Kehle singen kannst.“ – Der Präses der Evangelischen Kirche im Rheinland, Thorsten Latzel, am 17. Januar in seinem Bericht vor der rheinischen Landessynode in Düsseldorf.

„Auch 30 Jahre nach der grausamen Tat von Solingen sind wir noch immer fassungslos, zornig, traurig. Aber: Wir sind nicht eingeschüchtert, nicht hilflos, nicht tatenlos.“ – Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier am 30. Mai in seiner Gedenkrede zum 30. Jahrestag des rechtsextrem motivierten Brandanschlags von Solingen.

„Meine ersten Gedanken waren: 30 Jahre in der Politik und zu was werde ich eingeladen? Zu einer ‘FuckUp-Night’. Direkt danach kam die Nachricht von Thomas de Maizière, ich soll die Mail bitte nicht in den Papierkorb stecken.“ – Die frühere saarländische Ministerpräsidentin und Ex-Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) am 10. Juni bei einer Veranstaltung des evangelischen Kirchentags in Fürth zum Thema Scheitern.

„Wir waren hier die Migranten, die Ausländer, die Armen. So viel Geld hatten meine Eltern nicht, da irgendwas entgegenzubringen. Aber auf dem Fußballplatz war ich einfach nur Neven.“ – Der frühere Profifußballer Neven Subotic am 10. Juni beim evangelischen Kirchentag in Nürnberg zur verbindenden Rolle von Sport.

„Ein gesundes Misstrauen der Öffentlichkeit ist hilfreich, es macht uns wacher und professioneller und letztlich unseren Journalismus besser.“ – Der Chefredakteur Aktuelles beim WDR, Stefan Brandenburg, am 8. August in einem Gastbeitrag für die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ zu den journalistischen Angeboten des öffentlich-rechtlichen Rundfunks.

„Lieber achtsam und politisch korrekt als wutschäumend und rückwärtsgewandt.“ – Der Kölner Kabarettist Wilfried Schmickler am 1. September in Aachen in seiner Laudatio auf die Träger des diesjährigen Aachener Friedenspreises mit Blick auf die sogenannten Wutbürger.

„Es ist ein ungeheurer Zustand, dass auf deutschen Straßen Leute rumtanzen und bejubeln, dass andere ermordet werden. Das ist irre.“ – Der nordrhein-westfälische Innenminister Herbert Reul (CDU) am 19. Oktober im Deutschlandfunk zu den Demonstrationen von Hamas-Unterstützern in Deutschland.

„Ich kann meinen Dienst nicht wirksam tun, wenn meine Aufrichtigkeit öffentlich angezweifelt und immer wieder jeden Tag infrage gestellt wird. Mit Gott und mir selbst bin ich im Reinen, und so gehe ich sehr traurig, aber ich gehe getrost und aufrecht.“ – Die EKD-Ratsvorsitzende und westfälische Präsess Annette Kurschus am 20. November in ihrer Rücktrittserklärung.

„Wir müssen nicht kriegstüchtig werden, sondern friedenstüchtig. Wir dürfen nicht aufhören, nach Wegen des Friedens und der Verständigung zu suchen.“ – Der Lippische Landessuperintendent Dietmar Arends in seiner Predigt am Ersten Weihnachtstag in der Detmolder Erlöserkirche.