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Lange Planung und massive Proteste: Eröffnung der A 49 steht bevor

Im Oktober vor vier Jahren begannen die Rodungsarbeiten für die Autobahn 49 im „Dannenröder Forst“ – jetzt steht das Autobahnteilstück in Mittelhessen vor der Eröffnung. Der Abschnitt der A 49 von Schwalmstadt bis zum Ohmtal-Dreieck werde in diesem Jahr für den Verkehr freigegeben, teilte eine Sprecherin der „Deutsche Einheit Fernstraßenplanungs- und -bau GmbH“ (DEGES) dem Evangelischen Pressedienst (epd) auf Anfrage mit. Der konkrete Termin befinde sich derzeit in Abstimmung.

Gegen die Waldrodungen hatte es massive Proteste von Umweltaktivisten gegeben, die im Dannenröder Forst bei Homberg (Ohm) Barrikaden, meterhohe Baumhäuser und Camps errichtet hatten. Anfang Dezember 2020 räumte die Polizei das letzte Baumhaus. Nach Angaben der Polizei waren täglich 2.000 Beamte im Einsatz, 1.000 Menschen kamen in Gewahrsam, 450 Straftaten wurden angezeigt. Es gab mehrere Verletzte.

Die Planungen für die A 49, die von Kassel durch Nord- und Mittelhessen zum Anschluss an die Bundesautobahn 5 führt, stammen aus den 1960er Jahren. Die ersten Kilometer bis Neuental sind schon seit 1994 fertig. Jahrzehntelang stockte das Projekt.

Der Lückenschluss der A 49 südlich von Schwalmstadt bis zum Ohmtal-Dreieck erfolge in Form einer Öffentlich-Privaten Partnerschaft (ÖPP), teilte die DEGES-Sprecherin weiter mit. Dabei würden Planung, Bau, Erhaltung, Betrieb und anteilige Finanzierung über einen Vertragszeitraum von 30 Jahren durch einen privaten Auftragnehmer erbracht. Als Gesamtkosten seien im Bundeshaushalt etwa 1,45 Milliarden Euro vorgesehen.