Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) plant die Übernahme der Fossiliensammlung des Dobergmuseums in Bünde. Für Personal und Sachkosten wolle der Landschaftsverband knapp 600.000 Euro jährlich zur Verfügung stellen, erklärte der LWL am Donnerstag in Münster. Die Sammlung solle in ihrem Gebäude in Bünde in bleiben. Der Beschlussvorlage des LWL-Kulturausschusses muss der Landschaftsausschuss am 24. September noch zustimmen.
„Wir wollen die Sammlung dauerhaft schützen und mit unserem LWL-Museum für Naturkunde in Münster fachlich betreuen“, erklärte LWL-Direktor Georg Lunemann. Wichtig seien weiter die ehrenamtlich engagierten Mitglieder des Dobergmuseum-Fördervereins. Sie würden nicht nur enormes Fachwissen beitragen, sondern stünden auch für die Verankerung dieses bedeutenden Museums in der Region.
Die Sammlung Dobergmuseum beherberge einzigartige Originalfossilien vom Doberg und aus anderen Teilen von Ostwestfalen-Lippe, betonte der LWL. Zu den bedeutendsten Stücken der Sammlung zählten die Seekuh von Bünde sowie ein Zahnwal. Beide seien Teil einer am Doberg erhaltenen Flora und Fauna des Küstenmeeres, welches das heutige Bünde damals bedeckt habe.
Schwerpunkt des geologisch-paläontologischen Dobergmusum in Bünde ist den Angaben zufolge die Entstehungsgeschichte des drei Kilometer entfernten Dobergs. Der Berg sei weltweit einer der wenigen Orte, an dem das gesamte Erdzeitalter des Oligozän über eine Zeitspanne von zehn Millionen Jahren aufgeschlossen sei.