Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) kann im kommenden Jahr mit 4,6 Milliarden Euro wirtschaften. Das sind rund 230 Millionen Euro mehr als 2024, wie der Landschaftsverband am Dienstag mitteilte. Für das Jahr 2026 sollen die Aufwendungen auf rund 4,8 Milliarden Euro steigen. Das Westfalenparlament des LWL verabschiedete am Dienstag in Münster einen Doppelhaushalt für die beiden kommenden Jahre.
Der größte Anteil der Aufwendungen fällt den Angaben zufolge auf den Bereich der Sozialausgaben, die fast 87 Prozent ausmachen. Größter Posten sei die sogenannte Eingliederungshilfe für die Menschen mit Behinderung mit rund 3,5 Milliarden Euro für 2025 und rund 3,7 Milliarden Euro für das Jahr 2026.
Die Landschaftsumlage, die die 27 Kreise und kreisfreien Städte in Westfalen-Lippe an den LWL zahlen müssen, falle geringer aus als geplant, hieß es. Statt einer ursprünglich vorgesehenen Umlage in Höhe von 18,1 Prozent für 2025 habe das Westfalenparlament für eine Umlage in Höhe von 17,9 Prozent gestimmt. Für den Haushalt 2026 werde der Satz auf 18,45 Prozent statt der ursprünglich vorgeschlagenen 18,75 Prozent festgelegt.
Das Defizit zwischen Aufwendungen und Erträgen im Haushalt 2025 von rund 29,6 Millionen Euro und im Haushalt 2026 von rund 1,3 Millionen Euro werde durch die sogenannte Ausgleichsrücklage des LWL kompensiert, hieß es. Die Schwankungsreserve des LWL verkleinere sich dadurch auf dann noch 83 Millionen Euro.
Mit einem Doppelhaushalt sollen Kommunen Planungssicherheit erhalten, wenn sich mit den Kommunalwahlen im September 2025 in ganz Westfalen-Lippe die kommunalen Parlamente neu zusammensetzen würden, hieß es.
Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe erfüllt Aufgaben in sozialen, gesundheitlichen und kulturellen Bereichen. Er betreibt 35 Förderschulen, 21 Krankenhäuser und 18 Museen und beschäftigt rund 20.000 Menschen. Mitglieder des LWL sind die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen und Lippe.