Die Digitalisierung der öffentlichen Verwaltung in Baden-Württemberg wird zunehmend genutzt. Allein im April seien über das Landesportal „service-bw“ mehr als 90.000 Anträge online eingegangen, schreibt das Innenministerium in einer am Mittwoch veröffentlichten Antwort auf eine Anfrage der AfD-Landtagsfraktion. Inzwischen stünden mehr als 800 Verwaltungsleistungen online zur Verfügung.
Leistungen seien beispielsweise die Fahrzeugzulassung und Anträge auf Elterngeld, hieß es weiter. Diese Dienste erbringe Baden-Württemberg teilweise auch für andere Bundesländer nach dem Prinzip „Einer für Alle“. Die Rechenkapazitäten reichen nach Angaben des Ministeriums für das aktuelle Volumen von rund einer Million Onlineanträgen pro Jahr aus. Es habe bei „service-bw“ in den zurückliegenden zwölf Monaten keine Ausfälle gegeben.
Dem Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) zur Unterstützung von Bürgern bei Verwaltungsangelegenheiten begegnet die Landesregierung mit Zurückhaltung. Eine wesentliche Herausforderung liege darin, die KI-Unterstützung rechtssicher und datenschutzkonform auszugestalten, erklärte das Ministerium. Es bestehe das Risiko, dass solche Systeme „mit einer nicht geringen Wahrscheinlichkeit falsche Antworten geben oder sogar zu strafrechtlich relevantem Verhalten raten.“ Als früheres Beispiel für einen KI-Einsatz nannte das Ministerium den Chatbot „Corey“, der 2020 Fragen zur Corona-Pandemie beantwortete. (1327/04.06.2025)