Messer und Waffen dürfen in Bussen und Bahnen Baden-Württembergs künftig nicht mehr mitgeführt werden, wenn es nach dem Willen der Landesregierung geht. Eine entsprechende Verordnung hat das Kabinett am Dienstag in Stuttgart zur Anhörung freigegeben, wie das Innenministerium mitteilte. Ziel sei es, die Sicherheit im öffentlichen Nahverkehr angesichts steigender Messerangriffe zu erhöhen, sagte Innenminister Thomas Strobl (CDU).
Hintergrund sind den Angaben zufolge 222 registrierte Messerangriffe im ÖPNV im Jahr 2024 – ein Anstieg um 16,8 Prozent seit Beginn der Erfassung 2022. Die meisten Fälle waren Bedrohungen, es gab aber auch gefährliche Körperverletzungen.
Das Verbot gelte für alle Fahrgäste, nicht jedoch für Einsatzkräfte wie Rettungsdienste oder für Personen, die Messer für Brauchtum, Jagd oder Sport nutzen, hieß es weiter. Zudem könnten Stadt- und Landkreise künftig eigenständig Messerverbotszonen an öffentlichen Orten einrichten, unabhängig von Messerart oder Klingenlänge.
Inkrafttreten kann die Verordnung allerdings noch nicht. Ein Anhörungsverfahren unter anderem mit kommunalen Landesverbänden folgt als nächster Schritt, bevor die Landesregierung das Verbot inkraftsetzen kann. (0809/08.04.2025)