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Dom-Jubiläum in Stendal eröffnet

Der mitteldeutsche evangelische Landesbischof Friedrich Kramer und Sachsen-Anhalts Kulturminister Rainer Robra (CDU) haben am Sonntag das Festjahr zum 600-jährigen Bestehen des gotischen Doms St. Nikolaus in Stendal eröffnet. Kramer sagte in seiner Predigt während des Festgottesdienstes, das Jubiläum bedeute 600 Jahre Gebete, Gesänge und Hoffnungen. In dem Bauwerk werde auch in Zukunft weiterhin gebetet und gesungen werden, es werde kein Museum sein.

Robra würdigte den Dom als weithin sichtbare Landmarke in der Altmark im Norden Sachsen-Anhalts. Das Kirchengebäude sei in mehrerlei Hinsicht ein Orientierungspunkt, es sei stadtbildprägend und stehe für Heimatgefühle. Durch die 22 großformatigen mittelalterlichen Glasfenster habe der Stendaler Dom auch eine nationale Bedeutung.

Anlässlich des Jubiläums wurde zudem unter dem Titel „Kathedrale des Lichts“ eine Ausstellung eröffnet, die in sechs Stationen die Geschichte des Sakralbaus in den Fokus stellt. Thematisiert wird in der Schau auch die Rettung der Glasfenster vor den Bombardements im Zweiten Weltkrieg. Die Glasmalerei-Fenster werden zudem in einem Bildband präsentiert, der zur Eröffnung des Festjahres präsentiert wurde.

In Stendal entstand 1188 mit einem Kollegiatstift eine Priestergemeinschaft, die keinem Orden angehörte. Zwischen 1260 und 1270 wurde der romanische Vorgängerbau errichtet. 1424, vor genau 600 Jahren, wurde erstmals der gotische Dom-Neubau in einer päpstlichen Ablassurkunde erwähnt. Knapp die Hälfte der Glasmalerei-Fenster stammt den Angaben zufolge aus dem 15. Jahrhundert.